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Archiv-Artikel

unterm strich

Ärger bei der Berliner Akademie der Künste: Die Organisationsstruktur der Akademie wird jetzt vom Bundesverwaltungsamt überprüft. Der Auftrag dazu war noch vom ehemaligen Präsidenten György Konrad im Hinblick auf die bevorstehende Übernahme der Akademie durch den Bund ab 1. Januar 2004 ausgegangen.

Gleichzeitig wurde durch einen Bericht der 3sat-Sendung „Kulturzeit“ bekannt, dass ein fast zwei Jahre altes Gutachten der Technischen Universität Berlin der Akademie seit ihrer Ost-West-Vereinigung 1993 einen erheblichen Reformstau attestiert. „Die Arbeitsabläufe werden durch Mängel in Kommunikation und Kooperation, ungelösten internen Konflikten, unklaren Zuständigkeiten und Leitungsfunktionen, ineffizienten Gremien und eine in Teilen pseudo-basisdemokratische Organisationskultur beeinträchtigt.“ (Beiseite: Da also auch!) Auch sei die Institution mit 150 Mitarbeitern personell überproportional ausgestattet, was zunehmend zu Lasten des künstlerischen Etats gehe. Das Gutachten schlägt unter anderem einen hauptamtlichen Präsidenten oder Intendanten für die Akademie mit ihren 360 Mitgliedern vor.

Weil das Theaterspielen die beste Verführung zum Theater überhaupt ist, schreiben die Berliner Festspiele im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum 25. Mal einen bundesweiten Wettbewerb aus „Schülerinnen und Schüler machen Theater“. Die Gewinner werden zum „Theatertreffen der Jugend“ im Mai 2004 nach Berlin eingeladen. Die Bewerbungen der Theatergruppen müssen mit allen Unterlagen, die die Produktion dokumentieren, und einer Videoaufzeichnung bis zum 31. Januar 2004 vorliegen. Bewerbungsunterlagen bei den Berliner Festspielen anfordern, unter jugend@berlinerfestspiele.de.

Die Literatur-Nobelpreisträgerin Nadine Gordimer wird von der deutschen Schallplattenkritik geehrt. Der Kritikerpreis wird am 16. November in Berlin bei einem Festakt mit Kulturstaatsministerin Christina Weiss zum 40. Mal verliehen.

Außerdem – oder haben wir da jetzt etwas verwechselt? – wird der Liedermacher Reinhard Mey heute in München mit dem internationalen Buchpreis Corine ausgezeichnet. Er erhält den Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk. Als Meister seines Metiers verbinde er politische Themen und literarischen Anspruch zu einem harmonischen Ganzen. Donna Leon, Inge und Walter Jens, Nina Hagen, Jonathan Safran Foer und Hans-Olaf Henkel bekommen – obwohl im Schnitt nicht so harmonisch – auch Preise.