Behördenseitiges Schulterklopfen

Sie sähen „keinen Grund für irgendwelche Änderungen“, fasst der Ausschussvorsitzende Christian Maaß (GAL) zusammen, was die Koordinierungsgruppe der Staatsräte ihm vorgelegt habe. In ihrem Bericht zur Havarie des Säuretankers „Ena 2“ am 28. Juni im Hafen, der gestern im Umweltausschuss auf der Tagesordnung stand, sehen die Mitarbeiter von Innen-, Wirtschafts- und Umweltbehörde demnach wenig Anlass zur gegenseitigen Kritik, was die Zusammenarbeit und das gemeinsame Krisenmanagement angeht. Einzig in Frage gestellt wird, ob gegebenenfalls die enge Einbindung beteiligter Unternehmen – etwa der Norddeutschen Affinerie (NA) als Eignerin der gekenterten „Ena 2“ – wiederholt werden sollte. Maaß interpretierte das gegenüber der taz als eine Art behördenseitiger „Retourkutsche“: NA-Chef Werner Marnette hatte Mitte Juli im Nachklapp von Havarie und Bergung in einem Zeitungsinterview Versäumnisse der „verantwortlichen Stellen“ bemängelt. „Wesentliche Fragen“, so Maaß, seien indes weiter offen, etwa nach den vorhandenen Bergungskapazitäten. So fragt sich der GALier, ob „der größte deutsche Seehafen nicht einen eigenen Kran braucht“: Nach der Havarie des Säuretankers war ein benötigter Schwimmkran erst Tage später verfügbar gewesen. aldi