was macht eigentlich ...das Ekzem? : Nachts in den Wahnsinn treiben
Arztpraxen haben ja nachts eher selten offen. Es gibt ein paar Notdienste, sicher. Auch Apotheken. Wer aber unverhofft spezifische gesundheitliche Probleme bekommt, der tut sich oft schwer, zügig einen Spezialisten zu finden. Ganz besonders schwierig gestaltet sich die nächtliche Suche nach Fachärzten für Ekzeme. Zumal für extreme Ekzeme. Ein 27-Jähriger litt in der Nacht zu gestern an einem solchen Ekzem. Am Po. Weil er nur sehr ungern die Hosen herunterließ und sich auch sonst ein bisschen schämte, dachte er wohl, dass es zu Behandlungszwecken besser sei, den Arztbesuch in die Nacht zu verlegen. Der Dunkelheit wegen. Leider war, gerade als er kam, gar niemand da in der Spezialpraxis, die er für die Ekzemuntersuchung ausgewählt hatte. Zufällig führte der Mann ein bisschen Einbruchswerkzeug mit sich, womit er kurzerhand die Praxistür öffnete. Ob er Medikation für sein Ekzem fand oder sogar einen Arzt, ist nicht hinreichend geklärt. Noch bevor er eine Salbe zur Linderung hätte auftragen können, kam die Polizei und nahm ihn fest. Er erklärte die Sache mit dem Ekzem. Die Ausweglosigkeit, all seine Scham. Die dringende Notwendigkeit eines nächtlichen Spontanarztbesuchs. Die vom entzündeten Ekzem gezündete Kurzschlussreaktion, die ihn in den Einbruch trieb. Sein Ziel, die Behandlung bei weitgehendem Schutz der Privatsphäre seines Hinterteils, hat er daher am Ende verfehlt: Um die Plausibilität seiner Begründung zu prüfen, musste natürlich nachgesehen werden. GERN FOTO: AP