: Zauberwort Prozesskontrolle
betr.: „Jagd auf ein Phantom“, taz vom 27. 3. 09
Die Jagd nach dem Phantom von Heilbronn ist für die Polizei sehr peinlich, umso mehr, wenn man bedenkt, wie leicht dieser Fehler schon Jahre zuvor hätte verhindert werden können. Frau Prof. Wurmb-Schwark aus Kiel spricht in der taz bereits die Notwendigkeit von Kontrollläufen an, jedoch beschränkt sie sich leider auf „auch mal“ und „häufig“. Es nützt aber nichts, mal Wattestäbchen, mal Gefäße, oder mal Rührfische zu prüfen. Der gesamte Prozess jeder labortechnischen Untersuchung birgt viele Möglichkeiten zur Fremdkontamination. Folglich muss diese Negativkontrolle parallel durch den gesamten Prozess mitgeführt werden. Für uns in der Ökotoxikologie ist das bei jedem Experiment auf der Suche nach Umweltschadstoffen als „bösen Buben“ eine Selbstverständlichkeit. Nur mit dieser internen Validierung kann gute Wissenschaft betrieben werden, die verlässliche Ergebnisse liefert. Und gute Wissenschaft sollte das Mindeste sein, worauf sich eine Verdächtigung bei Straftaten gründet. THOMAS-BENJAMIN SEILER, Aachen