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Archiv-Artikel

die anderen über die lehren aus der opel-krise

Die konservative Rzeczpospolita aus Polen meint: Die Deutschen wissen, dass sie viel verdienen, und arbeiten tüchtig. Nur wird woanders auch viel und tüchtig gearbeitet, aber bedeutend weniger verdient. Sie sollten sich also nicht wundern, wenn jetzt Kosten gespart werden sollen, und leider ausgerechnet bei ihnen. Es bringt nichts, sich auf die Hilfe von Politikern zu berufen, weil sich die Restrukturierung von Opel nicht mehr rückgängig machen lässt. Wenn das der Fall wäre, gäbe es das Unternehmen in ein paar Jahren nicht mehr. Opel ist nicht der einzige Automobilkonzern, der Kosten senkt. Heute wird Volkswagen seinen Sparplan vorstellen.

Die Presse aus Wien schreibt: Deutschlands Wirtschaft braucht zum Überleben eine Korrektur des Lohnniveaus. Die Alternative sind Massenkündigungen à la Opel. (…) Daran ändert auch der derzeitige Exportboom nichts. Schlecht ausgelastete Fabriken mit unterbeschäftigten Arbeitern können jederzeit ohne Fixkosten-Steigerung ihre Produktion erhöhen und sind daher auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig. So ein Boom ist aber kein Aufschwung: Er erhöht die Zahl der Arbeitsplätze nicht, er sorgt nur in sehr geringem Ausmaß für Neuinvestitionen (die Standortnachteile schrecken ja weiterhin ab). Und er erhöht vorerst nur die Unternehmensgewinne.