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Jayalalitha Jayaram (55), frühere indische Filmdiva und seit einigen Jahren Ministerpräsidentin des südlichen Bundesstaates Tamil Nadu, hat den geballten Protest indischer Journalisten provoziert. Allein gestern nahmen aus Protest gegen die Einschränkung der Pressefreiheit in dem von Jayalalitha regierten Bundesstaat 300 Journalisten und 200 Sympathisanten an einem eintägigen Hungerstreik teil. Sie protestierten damit gegen die Entscheidung des Parlaments von Tamil Nadu vom Freitag, gegen sechs Journalisten eine 15-tägige Festnahme anzuordnen. Das Parlament, in dem Jayalalithas Partei AIADMK die Mehrheit hat, warf den Journalisten ein Vergehen gegen die Vorrechte des Parlaments vor. Die sechs Journalisten, darunter fünf der 125 Jahre alten Tageszeitung The Hindu, sind inzwischen abgetaucht. Heute will sich Indiens Oberster Gerichtshof mit dem Fall befassen. Das Parlament berief sich in seiner Entscheidung auf vier Berichte von The Hindu im April, in denen Jayalalitha angeblich beleidigt worden war. Nach der Parlamentsentscheidung durchsuchte die Polizei die Redaktionsräume des Blattes in Madras, traf die gesuchten Journalisten jedoch nicht an. Inzwischen haben sich viele indische Zeitungen mit The Hindu solidarisiert. Auch der Innenminister der Zentralregierung in Delhi, Lal Krishna Advani, und die Oppositionsführerin Sonia Gandhi kritisierten die Parlamentsentscheidung in Tamil Nadu. (taz)
Thomas Gottschalk (53), sich langsam dem Zielgruppenalter annähernder ZDF-Star-Moderator, wird hoffentlich nie seine am Wochenende bei der „Wetten, dass …?“-Show im österreichischen Graz verlorene Saalwette einlösen und eine Rede im Bundestag halten.
Der blonde Wahl-Amerikaner radebrechte sich am Samstag nicht nur erfolgreich an einem Gespräch mit diversen englischsprachigen Studiogästen vorbei, sondern hatte auch wieder einen seiner beliebten platten Rassismen parat: Die Fotoapparate, die in einer Wette allein am Geräusch des Spannens erkannt werden sollten, seien, so der Witzbold, ziemlich schwer zu unterscheiden. Noch schwerer unterscheiden ließen sich nur die Japaner, die mit den Apparaten herumliefen. (taz)
Die „Saure Gurke“ (23), seit 1980 jährlich vergebener Wanderpreis für die verzerrte Darstellung des Frauenbildes in den Medien, geht in diesem Jahr nach Mainz: Die Medienfrauen von ARD und ZDF verliehen den Preis für frauenfeindliche Beiträge am Sonntag in Hamburg an die ZDF-Nachrichtensendung „heute journal“ vom 8. September 2003. In einem Beitrag von Karin Catal sei versucht worden, Millionen Frauen Lust auf Hormone zu machen, sagte Redakteurin Brigitte Reimer vom Bayerischen Rundfunk zur Begründung der Preisverleihung. Zu den Gewinnern der unrühmlichen Preise und Trostpreise gehören unter anderem Manfred Sexauer, Alexander Niemetz, Gerd Rubenbauer, Hans-Joachim Kuhlenkampf und „Tutti Frutti“. (dpa/taz)