die anderen über georgien und japan :
Die russische Tageszeitung Kommersant kommentiert die Unruhen in Georgien nach den verfälschten Parlamentswahlen: Die elenden sozialen Bedingungen sowie die politischen Erschütterungen sind Folge der Unfähigkeit, einen normalen Staat in Georgien zu gründen. Das gelang weder dem Dissidenten Gamsachurdia zu Anfang der 1990er-Jahre noch dem Partei-Apparatschik Schewardnadse. Wer auch immer jetzt Schewardnadse ablösen will, hat vielleicht noch nicht erkannt, welche Last er sich aufhalst. Schwer zu sagen, ob es derzeit überhaupt eine geeignete Führungsperson im Land gibt. Immerhin lockt ein großes Ziel: Georgien wartet auf seinen Staatsgründer.
Zu den japanischen Unterhauswahlen schreibt die Neue Zürcher Zeitung: Ein Koizumi wird nicht genügen, um die verkrusteten Strukturen zu beseitigen. Doch erste wichtige Schritte sind getan. So hat Koizumi gegen die Interessen der LDP und der mit ihr eng verbunden Bauwirtschaft von der Politik staatlicher Konjunkturspritzen Abstand genommen. Dass der jüngste Aufschwung auf gestiegener privater Nachfrage gründet, fördert das Vertrauen. Zumindest ansatzweise ist es dem Ministerpräsidenten auch gelungen, der oft politischem Eigennutz entspringenden Ausgabewut der LDP Grenzen zu setzen und auf dem Finanzmarkt Reformen einzuleiten.