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Ministerin für Atomausstieg in Schweden

Schweden hat eine neue Ministerin. Und die scheut sich nicht, es mit dem Energiekonzern Vattenfall aufzunehmen

STOCKHOLM taz ■ Schweden hat seit letzter Woche eine Ministerin, die sich speziell um die Frage des Atomkraftausstiegs und die Umstellung auf ein regeneratives Energiesystem kümmern soll. Bei einer Regierungsumbildung setzte Ministerpräsident Göran Persson die Sozialdemokratin Mona Sahlin für dieses „Zukunftsministerium“ ein.

Sahlin machte in ihrem ersten Interview gleich klar, dass auch kontroverse Themen wie die Engagements des staatlichen Stromkonzern Vattenfall zu ihrem Aufgabengebiet gehöre. Hier bekam die Braunkohleverstromung in Deutschland unter Vattenfall-Regie die gelbe Karte. „Die Zeit ist vorbei, in der wir uns nur um unser eigenes Land kümmern“, so Sahlin. Der größte Stromkonzern Schwedens wird seit Jahren dafür kritisiert, dass er im In- und Ausland wenig Initiative zeigt, wenn es um zukunftsweisende Energie geht. Die Spezialministerin nimmt diese Kritik auf: „Ich weiß nicht, ob irgendjemand Kohleverstromung für die umweltgerechte, moderne und sichere Zukunft hält. Ich jedenfalls nicht.“ Sahlin kündigte an, der Staat als Eigentümer werde seine Mechanismen künftig besser ausnutzen. Sie sei sich aber darüber klar, dass Energieumstellung und Atomkraftausstieg „Betonköpfe in den eigenen Reihen“ – sprich weite Teile der Gewerkschaften – gegen sich haben.

REINHARD WOLFF

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