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Archiv-Artikel

Rosi Rolands bremer klatschgeschichten Rechnen für die Kita: Drei mal drei ist sieben!

Also, im Kindergarten sollen die Kleinen jetzt schon was lernen. Das hat meine Freundin erzählt, die da immer sauber macht. Zum Beispiel Rechnen. Dazu soll es sogenannte „Zweitkräfte“ geben. Das sind keine ausgebildeten Kindergärtnerinnen, die braucht man für das Programm „Mehr Bildung im Kindergarten“ ja auch nicht. Und dann hat die Senatorin gerechnet: Es gibt in Bremen 710 Kita-Gruppen, also brauchen wir für die Zweitkräfte 92 Stellen.

92 ist gleich 710? Hoppla, habe ich gesagt, Rechnen im Kindergarten ist ja gut und schön, aber muss das gleich über die Zehn gehen? Wir haben damals auch mit den Fingern an zwei Händen angefangen. Aber klar doch, 92 ist gleich 710. Und das geht so: Es gibt in den Kindergärten 283 „Integrationshilfen“, die sich um behinderte Kinder kümmern. Also gibt es in vielen Gruppen schon „Zweitkräfte“, Behinderten-Pädagogen. Warum sollen die nicht nebenbei den anderen Kindern Rechnen beibringen? Dann rechnen wir die Praktikanten dazu, aber nur zu einem Drittel. Und dann gibt es schon 43 Zweitkräfte, die heißen Differenzierungskräfte. Also gibt es schon rund 283 Zweitkräfte, nur hat das niemand gemerkt. Noch 92 dazu und wir haben 710.

283 plus 92 ist 710? Aber Hoppla, habe ich gesagt, es muss ja nicht gleich über Hundert gehen...

Na klar doch, hat meine Freundin gesagt, das geht so: Erstmal soll es nur für 75 Prozent der Kita-Gruppen Zweitkräfte geben,den Rest der Gruppen versorgen wir dann mit Mitteln des Arbeitsamtes. 710 ist also eigentlich 532,5.

Hoppla, 283 und 92 sind 532,5? Nein, sagt meine Freundin, eine Kita-Gruppe kriegt die Zweitkraft ja nur vier Stunden am Tag.

Klar, habe ich gesagt, 283 und 177 sind 532,5. Für eine Sozialsenatorin, die im Kindergarten nicht Rechnen gelernt hat, ist das eigentlich schon ziemlich gut, findet     Ihre Rosi Roland