piwik no script img

Archiv-Artikel

die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine

A

Agnes und seine Brüder Deutschland 2004, R: Oscar Roehler, D: Moritz Bleibtreu, Herbert Knaup

„Eine durchgeknallte Familientragödie. Ein wildes, verrücktes, bewegendes und auch komisches Stück Kino. Oskar Roehler verfolgt in seinem neuen Film das Schicksal dreier Brüder, die nur auf den ersten Blick ein sogenanntes normales Leben führen. Als käsiger Bibliothekar giert Moritz Bleibtreu jedem Rockzipfel. Herbert Knaup spielt einen großkotzigen Grünen-Politiker.Katja Riemann durchläuft als Politiker-Gattin alle Tonlagen von Hysterie und Verweigerung. Und dann ist da noch Agnes (Martin Weiß), die wunderschöne Transsexuelle, die vor ihrem Tod noch einige Dinge regeln will. Wieder findet Oskar Roehler bizarre und überhöhte Bilder, die doch nur von der verzweifelten Suche seiner Figuren nach ein bisschen Liebe und Anerkennung erzählen, und treibt seine Schauspieler dafür in alltägliche Extreme und Exzesse.“ (tip) Schauburg, Casablanca OL

Alien vs. Predator Großbritannien/Kanada 2004, R: Paul Anderson, D: Sanna Lathan, Raoul Bova

„Horror-Science-Fiction-Film um das Zusammentreffen außerirdischer Monster. Den seit Jahren geplanten Kinokrieg der beiden berühmten Film- und Comic-Monster ‚Alien‘ und ‚Predator‘ setzte schließlich Paul Anderson als Dauerhatz in Videospiel-Ästhetik um. Sanna Lathan sticht als „Alien“-Jägerin und Sigourney-Weaver-Ersatz hervor in den schnell geschnittenen Actionsequenzen in düster-klaustrophobischen Sets.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinemaxx OL, Maxx DEL, Cinespace, CineStar

Aus der Mitte entspringt ein Fluss USA 1992, R: Robert Redford, D: Brad Pitt, Tom Skerrit

In der Reihe „Psychoanalytiker kommentieren Filme“: „Anglerdrama um zwei ungleiche Brüder. Der eine ist erfolgreich und hat Glück in der Liebe, der andere spielt, trinkt und fischt im Trüben, statt dicke Fische an Land zu ziehen.“ (taz) Atlantis

B

Before Sunset USA 2004, R: Richard Linklater, D: Ethan Hawke, Julie Delphy

“Before Sunrise“ war einer der romantischsten Filme der 90er Jahre, so etwas wie das „Casablanca“ der Generation Golf. Der neue Film flaniert nun genauso charmant und entspannt wie sein Vorgänger mit dem Amerikaner Jesse und der Französin Céline durch eine sommerliche Metropole. Nein, er ist stilistisch noch konsequenter, denn während die Erzählzeit von “Sunrise“ immerhin eine Sommernacht umfasste, läuft „Sunset“ wie in Echtzeit vor unseren Augen ab. Eine gute Stunde dauert ihr Treffen, 80 Minuten ist der Film lang, und so wird er zu einem ununterbrochenen Spaziergang mit kleinen Pausen in Pariser Cafes, am Seineufer und in Célines Wohnung. Dabei reden die beiden fast pausenlos miteinander, und weil Céline/Julie eine ziemliche Schnattertante ist und Jesse/Ethan manchmal leicht penetrant den coolen Kosmopoliten mimt, könnten die beiden dem einen oder anderen Zuschauer ein wenig auf die Nerven gehen. Aber das war ja bei “Sunrise“ auch nicht anders, man muss sich halt im Laufe des Films ein wenig mit verlieben, und dazu verführt uns Linklater mit seinem genauen Ohr für die Zwischentöne, seinem guten Blick für das idyllische Paris abseits der Postkartenaussichten und seiner immer leicht ironisch gebrochenen Romantik. (hip) Gondel

Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen Deutschland 2004, R: Franziska Buch, D: Sidonie von Krosigk, Marie-Luise Stahl

„Trotz Zauberverbot will Nachwuchshexe Bibi ihre an den Rollstuhl gefesselte Freundin Elea heilen. Doch hinter dem wundersamen Eulenstaub, den man dazu braucht, ist auch die böse Hexe Rabia her. Unter der Regie von Franziska Buch (‚Emil und die Detektive‘) kombiniert die zweite Leinwandadaption von Elfie Donnellys Kinderbuchreihe den charmanten Witz des Vorgängers mit einer Prise abenteuerlicher ‚Indiana Jones‘-Romantik. Die digitalen Effekte sind noch hochwertiger, die Hexenspannung reißt nie ab, und das gefühlvolle Ende wird nicht nur Kinderherzen erwärmen.(Cinema) Apollo BHV, Casablanca OL, Cinemaxx, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar, Schauburg

Die Blindgänger Deutschland 2004, R: Bernd Sahling, D: Ricarda Ramünke Maria Rother

„Zwei blinde Internatsschülerinnen wollen unbedingt einen Videoclip-Wettbewerb gewinnen. Die schönsten Pläne sind das eine, ihre Verwirklichung steht jedoch auf einem anderen Blatt. Das zeigt Regisseur Bernd Sahling mit dieser ZDF-Coproduktion.Behäbig inszeniert, ohne wirkliche Inspiration oder jene poetische Leichtigkeit.“ (Cinema) Cinemaxx, Casablanca OL

Die Bourne Verschwörung USA 2004, R: Paul Greengars, D: Matt Damon, Franka Potente

„‚Die Bourne Verschwörung‘ schickt seinen Titelhelden, einen von Matt Damon gespielten ehemaligen CIA-Killer, ins Krisengebiet Europa. In Berlin und Moskau stößt der Spion, der in die Kälte kommt, auf den letzten Rost des Eisernen Vorhangs. Das raffinierte Drehbuch von Tony Gilroy, das auf einer Romanvorlage von Robert Ludlum basiert, die temporeiche Inszenierung des britischen Regisseurs Paul Greengrass und das konzentrierte Spiel des Darsteller-Ensembles machen aus diesem Fortsetzungsfilm des Erfolgswerks ‚Die Bourne Identität‘ einen originellen und spannenden Spionage-Thriller.“ (Der Spiegel) Apollo BHV, CineStar, Cinemaxx, Cinemaxx OL, Maxx DEL, Cinespace

Broken Wings Israel 2002, R: Nir Bergman, D: Orly Silberschatz Banai, Maya Maron / Originalfassung mit Untertiteln

„In ‚Broken Wings‘ zeigt der israelische Regisseur Nir Bergman, welche Verwerfungen der Tod des Vaters in einer Familie bewirkt. Ein trauriger und berührender Film, in dem man von der ersten bis zur letzten Minute durchweinen könnte. Was schade wäre, weil man dabei Gefahr liefe, die eigentlichen Feinheiten des Films zu verpassen. Zum Beispiel die Subtilität, mit der er sein Titelthema der Flügel behandelt. ‚Broken Wings‘ sind ein Bild für die unterbrochene, abgestürzte Lebenslinie.“ (taz) Kino 46

Buddy Norwegen 2003, R: Morten Tyldum, D: Nicolai Cleve Broch, Aksel Hennie

„‚Buddy‘ erzählt die ebenso amüsante wie anrührende Geschichte einer Männer-WG. Aus der alten Weisheit, dass Männern nichts schwerer fällt, als erwachsen zu werden, strickt ‚Buddy‘ eine herzerfrischende und unaufdringliche Alltagsgeschichte und veredelt diese mit ein paar listigen Spitzen zum Thema ‚Reality TV‘.“ (Cinema) Cinema

C

Casomai – Trauen wir uns?! Italien 2002, R: Alessandro D‘Alatri, D: Fabio Volo, Gennaro Nunziante

“Ein Pärchen will heiraten, doch der Priester glaubt nicht so recht an das Vorhaben. Nicht etwa, weil er an Stefanias und Tomassos Liebe zweifelte, sondern weil die gegenwärtigen Scheidungsbilanzen eindeutig dagegen sprechen. Es kommt zur Diskussion unter den Hochzeitsgästen, was den Rahmen abgibt für die Erzählung einer Ehe in Zeiten der Leistungsgesellschaft. Dabei schlägt Regisseur Alessandro D‘Alatris Herz spürbar für seine beiden Protagonisten.“ (tip) Atlantis, Gondel

Cinderella Story USA 2004, R: Mark Rosman, D: Hilary Duff, Jennifer Coolidge

„Eine junge Frau lebt nach dem Tod ihres Vaters bei ihrer Stiefmutter und deren garstigen Zwillingstöchtern, schuftet in einem Diner und wird dafür in der Schule verspottet. Im Chatroom fürs Elite-College Princeton korrespondiert sie per E-Mail und SMS mit einem geheimnisvollen Schulkameraden, der sich als der beliebteste Footballspieler der Schule herausstellt. Flotte High-School-Komödie mit moralischem Unterton, die nicht ohne Reiz das Aschenputtel-Märchen modernisiert und zu einigen hübschen satirischen Pointen nutzt.“ (filmdienst) Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

Coffee and Cigarettes USA 2004, R: Jim Jarmusch, D: Iggy Pop, Alfred Molina / Originalfassung mit Untertiteln

„Vor Jahren schon hatte Jim Jarmusch dem (Alb-)Traumpaar Koffein & Nikotin mit drei Kurzfilmen gehuldigt; diesen hat der Kinopoet des ‚Take It Easy‘ nun acht weitere skurrile Sketches angefügt. Also elf Variationen des Themas: Musiker- und Schauspieler-Kumpane von Jarmusch (u. a. Iggy Pop, Alfred Molina, Bill Murray, RZA), alle vorzugsweise sich selber spielend, hocken in bezauberndem Schwarzweiß beisammen, schlürfen Kaffee, qualmen und quatschen (bzw. schweigen). Es entstehen ironische Psychoduelle, Mini-Hollywoodsatiren und nostalgische Vignetten. Jarmusch macht Filme mehr für Genuss- denn für Kettenraucher. (Neue Zürcher Zeitung) City

Collateral USA 2004, R: Michael Mann, D: Tom Cruise, Jamie Foxx

„Ins Auto eines schwarzen Taxifahrers in Los Angeles steigt ein Auftragskiller, der in dieser Nacht fünf Menschen töten will und einen ortskundigen Fahrer braucht. Weil er ‚Gefallen‘ an seinem unfreiwilligen Chauffeur findet, nimmt er ihn als Geisel. Spannender, dicht inszenierter und intensiv gespielter Thriller, der die Konfrontation zweier ungleicher Männer mit Fragen nach dem Sinn des Daseins und der Möglichkeit eines intensiveren Lebens jenseits normaler Angestelltenexistenz verknüpft. Virtuos spielt der Film mit dem Licht und kreiert präzise, zugleich lyrische Bilder, die vieles nur andeuten und doch oft mehr zeigen, als man sieht.“ (filmdienst) Cinemaxx, Maxx DEL, Cinemaxx OL (auch OmU), Cinespace, CineStar

Computer – Art 1 / SigGraph-Filme USA 2003

„Eine Auswahl der besten computeranimierten Kurz- und Experimentalfilme von der SigGraph 2003, der weltweit größten Messe für Computer-Grafik.“ (Mixed Reality Adventures) Kino 46

Computer – Art 2 / Ars Electronica Österreich 2002-03

„Die Ars Electronica in Linz ist das renommierteste Festival für elektronische Filmkunst. Gezeigt wird eine Auswahl von Kurzfilmen der Preisträger von 2002 und 2003.“ (Mixed Reality Adventures) Kino 46

Cube Kanada 1997, R: Vincenzo Natalie, D: Nicole De Boer, Nicki Guagagni / Originalfassung ohne Untertitel

“Sechs sehr verschiedene Menschen finden sich in einem Würfel von fünf Metern Kantenlänge wieder. Sie haben keine Erklärung für ihre Gefangennahme, und die Flucht erweist sich als schwierig, weil der Würfel von weiteren Würfeln umgeben ist, die zum Teil tödliche Fallen darstellen. Ein parabelhafter Thriller, der bekannte Themen- und Figurenmuster aufgreift und sie gleichsam in Reinform verwendet. Trotz einiger logischer Lücken ein reizvolles, ebenso spannendes wie radikales Kinoexperiment.“ (filmdienst) Kino 46

D

Dänische Delikatessen Dänemark 2003, R: Anders Thomas Jensen, D: Mads Mikkelsen, Nicolaj Lie Kaas

“Der lebenslustige Bjarne und der ehrgeizige und komplexbeladene Svend sind Metzger und Freunde. Gemeinsam eröffnen sie ihre eigene Fleischerei, die es allerdings schwer gegen die Konkurrenz von ihrem alten Boss Holger hat. Bis Svend ein neues Gericht nach sehr bizarrem aber äußerst erfolgreichem Rezept zusammenbraut. Regisseur und Autor Anders Thomas Jensen (,Flickering Lights‘, Drehbuch zu ,Mifune‘) gelang mit seiner rabenschwarzen Komödie einer der erfolgreichsten Filme des dänischen Kinojahres 2003.“ (Blickpunkt:Film) City

Dralion - Cirque du Soleil Kanada/USA 2000, Regie: Guy Caron, David Mallet Aktionstag „Kinder im Kino“ : „Ein wunderbarer Film für Kinder ab 7 Jahre um den weltberühmten kanadischen Zirkus voller Poesie mit Yao, dem Feuergott, Azala, der Luftgöttin, und Gaya, der Erdgöttin.“ (Kommunalkino) Kino 46

E

Echte Frauen haben Kurven USA 2002, R: Patricia Cardoso, D: America Ferrera, Lupe Ontiveros

„Eine 18-jährige Amerikanerin mexikanischer Abstammung, die bei ihren Eltern in Los Angeles wohnt, will ihrer Herkunft und deren starren Regeln entfliehen und in New York studieren. Dies bringt ihre Mutter gegen sie auf, die vehement an den kulturellen Wurzeln ihrer Familie festhält. In ihrem Konflikt spiegelt sich das grundsätzliche Ringen von Immigranten der zweiten oder dritten Generation, die zwischen alten Traditionen und den Verlockungen der Moderne einen Weg finden müssen.“ (filmdienst) City

Eine Trompete im Wadi Israel 2001, R: Lina & Slava Chaplin, D: Alexander Senderovich, Khawlah Hag-Debsy / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„‚A Trumpet in the Wadi‘ basiert auf dem Klassiker der modernen israelischen Literatur von Sami Michael. Es geht um die Liebe zwischen zwei Außenseitern der israelischen Gesellschaft: Alex ist frisch aus Russland eingewandert, und Huda ist eine junge Araberin aus Haifa. Die beiden kommen sich näher. Doch sowohl Hudas als auch Alex‘ Familie lehnen eine Beziehung zwischen den beiden ab.“ (Berlin Jewish Film Festival) Kino 46

Elisabeth Kübler-Ross - Dem Tod ins Gesicht sehen Schweiz 2002, R: Stefan Haupt

„Das Porträt der Ärztin und Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross, die sich 40 Jahre lang für Sterbende und Trauernde, für einen menschenfreundlicheren Umgang mit dem Tod einsetzte. Die interessante Lebensgeschichte der Schweizer Bürgertochter, die als Drillingstochter das Kämpfen lernte und sich mit viel Willenskraft auf ihr Lebensprojekt einließ.“ (tip) City

F

Fascination Deutschland/Großbritannien 2004, R: Klaus Menzel, D: Jacqueline Bisset, Adam Garcia

„Der Tod eines Millionärs scheint nicht die Folge eines gewöhnlichen Badeunfalls zu sein: Der Sohn des ehemaligen Wettkampfschwimmers schöpft Verdacht, als seine Mutter schon nach kurzer Zeit wieder heiratet. Uninspirierter Thriller in konventionellem Fahrwasser, bei dem sich die wenigen angedachten Überraschungen so lange anbahnen, dass ihre Wirkung schon im Vorfeld verpufft. “ (filmdienst) City

Die Frauen von Stepford USA 2004, R: Frank Oz, Nicole Kidman, Matthew Broderick

“Die arrogante Präsidentin eines Fernseh-Networks verliert ihren Job und strandet mit ihrer Familie in einer hermetisch abgeschotteten Mustersiedlung, in der alle Frauen ehemalige Führungskräfte sind. Was zunächst durch ein Feuerwerk an Bild- und Wortwitzen gefangen nimmt, verliert sich schnell in der qualvollen Imitation einer Geschichte, die nicht genügend Biss besitzt, um über Emanzipation und Gleichberechtigung zu handeln.“ (filmdienst) City

Fünf mal Zwei Frankreich 2004, R: François Ozon, D: Valeria Bruni-Tedeschi, Stéphane Freiss

“Das französische Regiewunderkind François Ozon überrascht und begeistert nach ,Acht Frauen‘ und ,Swimming Pool‘ erneut: Mit ,5 x 2‘ beschreibt er mit Präzision und emotionaler Intensität fünf unterschiedliche Stadien der Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau, brillant gespielt von Valeria Bruni-Tedeschi und Antoine Chappey, rückwärts – wie ein Zusammentreffen von Gaspar Noés ,Irréversible‘ und Ingmar Bergmans ,Szenen einer Ehe‘: In fünf Kapiteln, die die entscheidenden Ereignisse des gemeinsamen Lebens des Paares und letztlich die Geschichte einer erloschenen Liebe zeigen.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis

G

Garfield USA 2004, R: Peter Hewitt, D: Breckin Meyer, Jennifer Love

„Er ist dick, faul und unglaublich egozentrisch: Als Cartoon-Held treibt der rote Kater Garfield seit mittlerweile 26 Jahren sein Unwesen und hat seinem Erfinder Jim Davis zweifellos einige nette Merchandising-Millionen beschert. Jener Kater, der sich in der Familienkomödie ‚Garfield‘ von Peter Hewitt als computeranimierter Charakter zwischen Schauspielern und echten Tieren technisch recht eindrucksvoll bewegt, scheint jedoch kaum mehr als ein entfernter Verwandter des echten Garfield zu sein: Kindgerecht ‚entschärft‘, geht doch viel vom Zynismus der frechen Figur verloren. (tip) City, Cinespace, Cinestar

Gegen die Wand Fatih Akin, D: Birol Ünel, Sibel Kekilli

Fatih Akin erzählt frech, laut und radikal eine authentische Geschichte aus seiner Welt. Mit vollem Tempo fährt gleich in der ersten Sequenz des Films der 40-jährige Cahit sturzbetrunken sein Auto „gegen die Wand“ und landet als Suizidgefährdeter in der geschlossenen Abteilung. Dort trifft er auf Sibel, die sich die Pulsadern aufschnitt, um so ihrem islamistisch strengen Elternhaus zu entfliehen. Die beiden türkisch/deutschen Außenseiter schließen einen Pakt: Cahit wird Sibel heiraten, damit diese von zuhause ausziehen und frei das Leben genießen kann. Die rebellische Lebensstimmung, die Wut und dieses hemmungslos lustvolle Ausbrechen zeigt Akin mit einer ruppigen Offenherzigkeit und sympathischer Maßlosigkeit, die alle Formen und Konventionen sprengt. (hip) City

Genesis Frankreich 2004, R: Claude Nuridsany, Marie Pérennou

„Galapagos-Leguane, rote Madagaskar-Frösche und balinesische Seeteufel, Schlammspringer und Winkerkrabben – die Besetzung dieses Films ist einzigartig, und er lässt seine Stars nicht einfach paradieren, sondern erzählt durch sie auf verführerisch sinnliche, sinnfällige Weise die Geschichte der Evolution. Die französischen Naturfilmer Claude Nuridsany und Marie Pérennou (‚Mikrokosmos‘) haben auf Reisen rund um die Welt all die erstaunlichen Bilder für dieses neue Projekt zusammengetragen. Ein afrikanischer Märchenerzähler nimmt den Zuschauer bei der Hand und verwandelt mit zärtlichem Ton Naturgeschichte in eine poetische Kino-Wunderstunde.“ (Der Spiegel) Cinema, Cinemaxx OL

Große Haie – kleine Fische USA 2004, R: Bibo Bergeon, Victoria Jenson, Rob Letterman

„Ein Großstadtriff wird von einem ehrenwerten Hai-Clan terrorisiert – bis ein kleiner Fisch den Großen zeigt, was Chuzpe ist. Es sind offensichtlich die New-York- und Mafiafilme von Coppola und Scorsese, die für dieses Animationsfilmabenteuer (Regie: Bibo Bergeron, Vicky Jenson, Rob Letterman) durch den Zeichenwolf gedreht wurden. Ein altes Rezept, das für – erwachsene – Kenner der parodierten Vorlagen immer noch seinen Reiz hat, zumal Robert De Niro als Pate, Will Smith als Paradiesfisch sowie das Damenduo Renée Zellweger und Angelina Jolie echte ‚voice talents‘ sind.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinemaxx, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

I

I, Robot USA 2004, R: Alex Proyas, D: Will Smith, Bridget Moynahan

„Chicago im Jahr 2035: Servile Dienstleistungsroboter sind zum besten Freund des Menschen avanciert, lediglich der technophobe Cop Will Smith wittert eine mörderische Verschwörung der Maschinen. Einmal mehr kämpft hier Mensch gegen Maschine und Mensch mit Maschine. Weniger product placement und weniger Zurichtung auf einen glatten Sommer-Blockbuster hätten eine richtig gute Reflexion über ‚the ghost in the machine‘ ergeben. So ist es immerhin ein netter Unterhaltungsfilm geworden. (tip) City

J

Just a Kiss Großbritannien/Italien 2004, R: Ken Loach, D: Atta Yaqub, Eva Birthistle

„Liebe, Familie, Traditionen und Religion: Ernst und heiter zugleich erzählt Ken Loach die Liebesgeschichte zwischen dem Sohn pakistanischer Einwanderer und einer Glasgower Lehrerin. ‚Just a Kiss‘ gehört zu den hinreißendsten und zärtlichsten Liebesfilmen dieses Jahres mit einer für Ken Loach ungewohnten Sinnlichkeit. Trotz Leichtigkeit wie in ‚East is East‘ oder ‚Kick it Like Beckham‘ zeigt er den Konflikt der Kulturen und die damit einhergehende Scheinheiligkeit. Loach langweilt nicht eine Sekunde mit politischem Botschaftskino, sondern erzählt heiter von der Mühsal mit Tradition, Religion und Familie.“ (br-online) Atlantis

K

Kairo Japan 2001, R: Kiyoshi Kurosawa / Originalfassung mit Untertiteln

„Mysteriöse Todesfälle in Tokyo scheinen in Zusammenhang mit einer sonderbaren Website zu stehen – unglaublich fesselnder, beklemmender Thriller, wobei der Titel übersetzt soviel wie Stromkreislauf heißt.“ (Mixed Reality Adventures) Kino 46

Kalender Girls Großbritannien 2003, R: Nigel Cole, D: Helen Mirren, Julie Waters

“Zwei beste Freundinnen im besten Alter haben ihn satt, den Unterricht in Broccoli- oder Teppichkunde am Women‘s Institute ihres nordenglischen Dorfes. Den jährlichen Vereinskalender wollen sie, zu einem guten Zweck selbstredend, statt wie üblich mit prächtigen Naturbildern mit Aufnahmen des eigenen, prächtigen Naturzustands schmücken – sprich: mit Nacktaufnahmen. Nigel Cole ist mit der Verfilmung einer wahren Begebenheit ein etwas harmoniesüchtiges, doch emanzipatorisches und bissiges Stück britisches Unterhaltungskino geglückt.“ (NZZ) City

Ken Park USA 2002, R: Edward Lachman, Larry Clark, D: Tiffany Limos, Stephen Jasso

„Eine Teenagerclique in kalifornischer Kleinstadt-Ödnis zwischen Sex, Drogen, Aggression und Hoffnungslosigkeit. Anders als in seinem Regiedebüt ‚Kids‘ entlarvt Clark hier die Eltern als die wahren Verführer, Missbrauchstäter und Ignoranten. Weshalb sein Film bei aller nihilistischen Gewalt und sexueller Explizität wie ein tröstliches Märchen über die Macht jugendlicher Freundschaft und Träume wirkt. (tip) City

Die Kinder des Monsieur Mathieu Frankreich/Schweiz 2004, R: Christophe Barratier, D: Gérard Jugnot, Francois Berleand

„‚Die Kinder des Monsieur Mathieu‘ sind schwer erziehbare Jungen in einem französischen Internat Ende der vierziger Jahre. Doch der neue Musiklehrer Clément Mathieu bändigt die Bande: mit einer Stimmgabel. Er gründet einen Chor, gibt den Jungen so ein Gefühl für Harmonie – und damit ein Stück Kindheit zurück. Amüsant beschreibt Regisseur Christophe Barratier, wie sich Rüpel in Sängerknaben verwandeln. Wer sich von den singenden Rotznasen und Engelsgesichtern nicht rühren lässt, hat kein Herz.“ (Der Spiegel) Casablanca OL, Schauburg, Atlantis, Gondel

King Arthur USA/Irland 2004, R: Antoine Fuqua, D: Clive Owen, Stephen Dillane / Originalfassung ohne Untertitel

“Drehbuchautor David Franzoni hat in den Annalen einen römischen Heerführer entdeckt, der im Britannien des 5. Jahrhunderts die sächsischen Eindringlinge zurückgeworfen hatte. So hauen, stechen und prügeln die verwegenen Recken mit Unterstützung des geheimnisvollen Merlin und seiner Britannier auf die eingedrungenen Mordbrenner ein. Ein blutiges Spektakel mit brutal realistisch abgefilmten Nahkampfszenen vor dem Hintergrund computeranimierter Statistenheere.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

Kops Schweden/Dänemark 2003, R: Josef Fares, D: Josef Fares, Torkel Petersson

“Die Polizisten im schwedischen Högsboträsk haben wenig zu tun: Vom Vormittagsschläfchen geht‘s direkt in die Mittagspause und weiter in den Feierabend. ,Kops‘ begnügt sich leider rund um diese ruhig gestellten Charaktere mit allzu naiven Kapriolen: Nötig werden die, als das Innenministerium die Dienststelle mangels vorhandener Kriminalität schließen will. Um die Statistik schnell nach oben zu bringen, werden die Landpolizisten selbst heimlich straffällig, doch die Übertreibungen, zu denen sich Regisseur Josef Fares (,Jalla! Jalla!‘) dabei hinreißen lässt, schaden ihren Karrieren so sehr wie der matten Komödie.“ (tip) City

Kroko Deutschland 2002, R: Sylke Enders, D: Alexander Lange, Hinnerk Schonemann

“Kroko ist die bitchy queen des Wedding. Eine Anführerin, die nicht viele Worte macht. Ein Nicken dieser Kiezgöre genügt, und der Rest der Clique weiß, was zu tun ist. Als Kroko nach mehreren Kleindelikten zur Sozialarbeit abgestellt wird, kennt ihre Kaltschnäuzigkeit auch vor den Behinderten keine Gnade. Endlich mal ein Film aus dem Berliner Kiezmilieu, der sich nicht anbiedernd an seine jugendlichen Protagonisten heranwirft, sondern Verrohung und Deformation ganz selbstverständlich in Szene setzt. “ (tip) City

Die Kühe sind los USA 2004, R: Will Finn, John Sanford

„Sag zum Abschied leise Muh. Auch wenn sich der konventionelle Animationszweig der Disney-Studios in Deutschland mit über drei Millionen ‚Bärenbrüder‘-Besuchern noch einmal aufbäumte, kommt jetzt mit ‚Die Kühe sind los‘ der endgültig letzte mikrochipfreie Trickfilm aus dem Micky-Maus-Haus. Als hätten uns die Macher den Abschied von der Handarbeit nicht allzu schwer machen wollen, erweist sich dieser Schlusspunkt einer Ära als recht unwürdiges Mittelmaß. Die Geschichte dreier Kühe und eines trotteligen Pferdes, die einem Viehdieb namens Alameda Slim das Handwerk legen wollen, ist bestenfalls drollig.“ (Cinema) Cinemaxx, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

L

La mala educación – Die Schlechte Erziehung Pedro Almodóvar, D: Gael García Bernal, Fele Martinez

„Der schrecklichste und zugleich komischste Satz in Pedro Almodóvars neuem Film ‚La Mala Educación‘ lautet: ‚Gott ist auf unserer Seite.‘ So spricht ein Priester, der sich anschickt, seine pädophilen Umtriebe durch einen Mord zu vertuschen. Dies sei, sagt der spanische Autor und Regisseur, sein persönlichster Film, im Kern basierend auf Kindheitserfahrungen in einem katholischen Internat. Heute gibt der reife Geschichtenerzähler Almodóvar, gewissermaßen sich selbst in der Figur eines Jungregisseurs verdoppelnd, dem Moment einen weit raffinierteren, spannungsvolleren Dreh, indem er den Mord als Filmszene darstellt, zu deren Dreharbeit der angeblich wirkliche Täter als Augenzeuge hinzukommt und seine Version dagegensetzt. Almodóvars im Frühjahr in Cannes gefeierter Film erzählt mit seiner unvergleichlichen melancholischen Eleganz vom Begehren und Begehrtwerden als einer Sache auf Leben und Tod.“ (Der Spiegel) Gondel

Lampedusa Italien/Frankreich 2002, R: Emanuele Crialese, D: Valeria Golino, Vincenzo Amato

„Ein Märchen ist Emanuele Crialeses Film ,Lampedusa‘ geworden, eine filmische Hymne auf die Schönheit des Lichts, der Farben und Bewegungsformen, mit denen sich die Menschen zwischen den Kontrasten der kleinen Insel zwischen Sizilien und Tunesien bewegen. Die Insellegende von einer ,verrückten‘ Frau, die in den Selbstmord getrieben wurde und wieder auferstand, inspirierte ihn zu diesem Film mit intensiven Bildern um die schöne, ,verrückte‘ Grazia.“ (taz) City

Land of Plenty Deutschland/USA 2004, R: Wim Wenders, D: John Diehl, Michelle Williams

„Wim Wenders wirft einen kritischen und zugleich zärtlichen Blick auf ein in sich zerrissenes Amerika voller Angst und Armut, ein Land, das sich nach dem 9. September 2001 neu orientiert. Sein subtiles, in angemessen spröden Bildern fotografiertes Road Movie ist voller leise Trauer über den Verlust von Werten, den Wandel von Gerechtigkeit in Selbstgerechtigkeit, die Verlorenheit von Menschen in einem komplexen System.“ (filmdienst) Gondel

L‘auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr Frankreich/Spanien 2002, R: Cédric Klapisch, D: Romain Duris, Cécile De France

„Der junge Pariser Xavier reist nach Barcelona, wo er dank eines Stipendiums sein letztes Studienjahr verbringen will. Nachdem er dort von seinen sechs neuen Mitbewohnern aus allen Ecken Europas einem Eignungstest unterzogen worden ist, wird er in die multinationale Wohngemeinschaft aufgenommen. Die unwiderstehlich charmante mediterrane Studentenkomödie lockte in Frankreich bereits mehr als drei Millionen Zuschauer in die Kinos. „ (Blickpunkt:Film) City

Lauras Stern Deutschland 2003, R: Piet De Rycker, Tilo Graf Rothkirch

„Nach dem Umzug in eine fremde Stadt findet die kleine Laura nur schwer Anschluss und fühlt sich allein. Da fällt ein Stern vom Himmel. Sie kümmert sich rührend um ihn und hat einen Freund gefunden. Liebevoll aufbereitete Spielfilmadaption der erfolgreichen Kinderbücher von Klaus Baumgart und des von ihnen inspirierten Kinderfernsehformats. Die warmherzige Geschichte um Freundschaft hat mit Mirco Nontschew, Eva Mattes und Heinrich Schafmeister recht prominente Stimmen gewonnen und sollte bei den Kleinen gut ankommen.“ (Blickpunkt:Film) Gondel, Cinemaxx, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

Luther Deutschland 2003, R: Eric Till. D: Joseph Fiennes, Alfred Molina

“Der Zwei-Stunden-Film ,Luther‘ ist die historisch akkurate Biografie des ewig zweifelnden und schwermütigen Reformators. Üppig inszeniert, brav chronologisch abgearbeitet und ohne unbequeme Querverweise zur Gegenwart. Wer auch immer auf die Idee kam, ausgerechnet Uwe Ochsenknecht als Papst zu besetzen, verdient einen Comedy-Ehrenpreis.“ (tip) Gondel, Cinemaxx, CineStar, Casablanca OL

M

Das Mädchen mit dem Perlenohrring Großbritannien/Luxemburg 2003, R: Peter Webber, D: Scarlett Johansson, Colin Firth

Es ist eines der berühmtesten Gemälde der Welt. Wie soll man den Ausdruck im Gesicht vom „Mädchen mit dem Perlenohrring“ deuten? Wer mag die junge, zugleich so unschuldig und sinnlich wirkende Frau gewesen sein? Die Schriftstellerin Tracy Chevalier hat sich für ihren Bestseller über die Entstehung des Werkes eine Geschichte ausgedacht. Die Titelheldin ihres Buches ist Griet, eine Dienstmagd im Hause Vermeers. Der Roman schlittert oft um Haaresbreite am kitschigen Melodram vorbei. Umso erstaunlicher ist es nun, wie gut der Film die Stimmung des Gemäldes einfängt. Beide sind ruhig, kontemplativ, gedämpft. Die Dramen spielen sich unter der Oberfläche ab, vieles wird angedeutet, und alles ist in eine dunkel, melancholische Grundierung getaucht. (hip) Casablanca OL, Gondel

Männer wie wir Deutschland 2004, R: Sherry Hormann , D: Maximilian Brückner, Dietmar Bär

„Land-Ei Ecki entdeckt, dass er schwul ist. Zuhause in seinem westfälischen Kaff kann der Bäckersohn und enthusiastische Kicker damit auf wenig Verständnis hoffen. Also fordert er seine alte Mannschaft zum Spiel heraus und zieht nach Dortmund, um in der großstädtischen Schwulenszene eine Elf zusammenzutrommeln. Regisseurin Sherry Hormann hat sich mit ihrer Fußball-/Schwulenkomödie gleich zwei derzeit angesagte Themen vorgenommen. Dabei bewahrt sie ihr gut aufgelegtes Ensemble aus Charakterdarstellern und interessanten Newcomern vor allzu seichter Gayploitation. (Der Spiegel) City

Mann unter Feuer USA 2004, R: Tony Scott, D: Denzel Washington, Christopher Walken

„Der reumütige und verbitterte Ex-Marine Creasy geht nach Mexico City, um dort die 10-jährige Tochter einer wohlhabenden Familie zu beschützen. Bei seiner Rolle als Aufpasser freundet er sich mit der kleinen Pinta an und muss schließlich mit ansehen, wie sie entführt und sogar getötet wird. Diese grausame Tat will er nicht ungesühnt lassen und heftet sich an die Fersen der Verantwortlichen. Nach ‚The Punisher‘ kommt nun wieder ein Revenge-Thriller in die deutschen Kinos, der allerdings um Längen mehr zu bieten hat. Das liegt vor allem daran, dass man sich diesmal Zeit für Charaktere und Story nimmt. “ (Moviemaze) Cinemaxx, Cinespace, CineStar

Mio, mein Mio Schweden/UdSSR 1987, R: Wladimir Grammatikow, D: Nicholas Pickrad, Christian Bale

“Ein neunjähriger, unglücklicher Waisenjunge aus Stockholm gerät auf eine wundersame Reise in ein fantastisches Märchenland, in dem sein Vater König ist. Aufwändige Verfilmung eines Astrid-Lindgren-Buches als ereignisreiches Fantasy-Spektakel, das allzu vordergründiger Bebilderung verhaftet ist und die Bezüge zwischen Wirklichkeit und Fantasie zugunsten simpler Spruchweisheiten verschenkt.“ (Lexikon des internationalen Films) City

Moebius Argentinien 1996, R: Gustavo Mosquera / Studentenkollektiv, D: Guillermo Angelelli, Anabella Levy / Originalfassung mit Untertiteln

“Ein junger Mathematiker soll das rätselhafte Verschwinden einer U-Bahn klären, die als Geisterzug durch das Tunnelgewirr von Buenos Aires irrlichtert. Vielschichtige Filmparabel, die für ihren fantastischen Stoff eine hypnotisierende Bildersprache findet und geschickt das Gleichgewicht zwischen existentieller Reflexion und politischen Anspielungen wahrt. Der von Filmhochschülern geschaffene Film überrascht durch visuellen Einfallsreichtum und inszenatorischen Mut.“ (filmdienst) Kino 46

N

Die Nacht der lebenden Loser Deutschland 2004, R: Matthias Dinter, D: Tino Mewes, Manuel Cortez

„Drei Schüler mutieren vorübergehend zu Zombies. Ein für deutsche Verhältnisse neuartiger Genre-Mix stellt diese schräge Teenager-Horrorkomödie von den Produzenten von ‚Feuer, Eis und Dosenbier‘ dar, in der Coming-Of-Age-Stoffe wie ‚Schule‘ mit Motiven aus Zombiefilmen wie ‚Die Nacht der lebenden Toten‘ zusammentreffen. Regisseur Matthias Dinter orientiert sich mit Unterstützung von ‚Erkan & Stefan‘-Kameramann Stephan Schuh am üblichen Teeniefilm-Look und würzt das Ganze mit visuellen Horroreffekten und kruden verbalen Gags.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL

Neuromancer R: Alfred Behrens, 180 Minuten langes Hörspiel nach William Gibson

„Neuromancer machte Gibson mit einem Schlag als visionären Science-Fiction-Schriftsteller berühmt. Von Gibson stammt die Wortschöpfung ‚Cyberspace‘, mit ihm beginnt die literarische Ära der ‚Cyberpunks‘, die Beschreibung einer anarchistischen und chaotischen Hackerszene. Gibson genießt unter den Anhängern der Cyber-Literatur längst Kultstatus. Der Titel ist eine Zusammenziehung aus ‚Neuro‘ (Nerven) und ‚Romancer‘ (Phantast, Träumer).“ (Mixed Reality Adventures)

Kino 46

O

Old Boy Südkorea 2003, R: Park Chan Wook, D: Choe Min-shik, Yu Ji-tae

“Der Film erzählt eine der raffiniertesten und perfidesten Rachegeschichten des Kinos: Nach 15 Jahren Isolationshaft kommt ein Mann frei. Nun will er herausfinden, wer ihn all die Jahre in dem Verschlag gehalten hat – und vor allem: warum. Der südkoreanische Regisseur Park Chan Wook, der für den fulminanten Thriller beim diesjährigen Filmfestival von Cannes den Hauptpreis der Jury gewann, kann kaum laufen vor Vorstellungskraft. Spielend findet er unverbrauchte Bilder für die ohnmächtige Verzweiflung wie für die unbändige Wut seines Helden und zieht den Zuschauer mit virtuosen Montagen immer tiefer in den Strudel der blutigen Ereignisse hinein.“ (Der Spiegel) Cinema

P

Das Phänomen Bruno Grönig Deutschland 2003

„Dreiteiliger, 300 Minuten langer Dokumentarfilm über den Wunderheiler Bruno Gröning (1906-1959), der es 1949 schaffte Tausende anzuziehen.“ (artechock) Cinema

Plötzlich Prinzessin 2 USA 2004, R: Garry Marshall, D: Anne Hathaway, Julie Andrews

„Ein Herz und eine Krone: Im zweiten Kapitel seiner Königshaus-Saga stellt Märchenonkel Garry Marshall (‚Pretty Woman‘) die Thronfolgerin vor eine schwere Wahl. Die bonbonbunte Fortsetzung des Märchenhits von 2001 ist genauso einfallslos wie ihr Titel.“ (Cinema) Cinemaxx, Maxx DEL, Cinespace, CineStar

Pumuckl und sein Zirkusabenteuer Deutschland 2002, R: Peter Weissflog, D: Hans Clarin, Christine Neubauer

“Mischung aus Real- und Trickfilm, die betulich-spannungsarm unterhält, wobei vor allem die angestaubte Animation selbst die junge Zielgruppe visuell unterfordert.“ (filmdienst) Kino 46

R

Die Reise des jungen Che USA/Deutschland/Argentinien/Großbritannien 2004, R: Walter Salles, D: Gael García Bernal, Rodrigo de la Serna

„Walter Salles folgt in seinem gefühligen Roadmovie jener neunmonatigen Reise, welche die beiden Argentinier Alberto Granado (Rodrigo De la Serna) und Ernesto Guevara (Gael García Bernal) 1952 per Motorrad und zu Fuß durch Lateinamerika unternahmen. Der Frauenschwarm Bernal verkörpert einen gewandten und nachdenklichen jungen Mann, der sich selbst und seine Mission findet. Makellos-schön inszeniert Salles dazu jene Bilder schreiender sozialer Ungerechtigkeit, die den damals 23-jährigen Guevara so nachhaltig prägten, dass sie aus dem Medizinstudenten den Mann machten, der wenige Jahre später als ‚Che‘ Weltgeschichte schreiben sollte. Ein Film, dank dem der Verkauf von Che-Guevara-Devotionalien erneut florieren wird.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg, Casablanca OL

Resident Evil 2 Großbritannien 2004, R: Alexander Witt, D: Milla Jovovich, Sienna Guillory

„Während die erste Verfilmung der Videospiel-Reihe in seinem klaustrophobischen Minimalismus vor allem Joypad-Artisten und Splatterjünger begeisterte, zielt die Fortsetzung nun aufs breite Publikum. Diesmal zieht Milla Jovovich als Heldin Alice aus dem unterirdischen Laborkomplex an die Erdoberfläche, wo der Ärger erst richtig anfängt. Weniger blutlüstern, aber erheblich aufwändiger und rasanter als sein Vorgänger, macht der Film auch Horror-Verweigerern Spaß. Regisseur Alexander Witt liefert hier sein Regiedebüt ab: hochklassige Action mit Gruseltouch, die in der bitterbösen Schlusssequenz sogar Grips beweist. (Cinema) Cinemaxx OL, Cinestar

Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch

„Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Educations-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle.“ (br-online) Schauburg, Casablanca OL

S

Schultze Gets The BluesDeutschland 2003, R: Michael Schorr, D: Horst Krause, Harald Warmbrunn

“Die Geschichte vom Frührentner Schultze aus der ostdeutschen Bergbau-Provinz, der in den Sümpfen von Louisiana ein kurzes Glück findet, erinnert in ihrer Lakonie mitunter an Kaurismäki. Der deutsche Regisseur Michael Schorr hat an realen Schauplätzen in Sachsen-Anhalt gedreht und horcht tief in die ostdeutsche Provinz hinein. Wenngleich seine kunstvoll bebilderte Fiktion mit Hang zum Hyperrealismus sich zeitweilig in Monotonie zu verlieren droht, so erweitert ,Schultze Gets the Blues‘ den derzeit am gesteigerten deutschen Krisenbewusstsein orientierten Film um eine subtile Tonart.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

Science Fiction Deutschland 2003, R: Franz Müller, D: Arved Birnbaum , Jan Henrik Stahlberg

„Ein Motivationstrainer und ein Teilnehmer seines Seminars geraten bei der Übung, wie man erfolgreich Türen öffnet, in eine Art Paralleluniversum, das ihrer bisherigen Welt bis auf den Punkt gleicht, dass sie sofort vergessen werden, wenn eine Tür vor oder hinter ihnen ins Schloss fällt. Auf DV gedrehter Abschlussfilm, dessen spröde ‚Dogma‘-Aura dank des Spielwitzes seiner Hauptdarsteller auf Dauer bezwingenden Charme entfaltet.“ (filmdienst) Kino 46

Sehnsüchtig USA 2004, R: Paul McGuigan, D: Josh Hartnett, Rose Byrne

„Romantischer Thriller um einen Geschäftsmann, der besessen die Spuren seiner verlorenen großen Liebe verfolgt. Hollywoods Antwort auf die französische Amour fou ‚Lügen der Liebe‘ übernimmt die Handlungslinie und die verschachtelte Struktur des Originals, reduziert aber dessen verstörende Komponente. Trotzdem ist ‚Sehnsüchtig‘ das seltene Beispiel eines gelungenen Remakes, in dem Josh Hartnett zwar etwas blass bleibt, Kollegin Rose Byrnes Darstellung aber emotional in allen Facetten schillert.“ (Blickpunkt:Film) Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinestar

Shaun of the Dead Großbritannien/USA 2004, R: Edgar Wright, D: Simon Pegg, Kate Ashfield

„Preisfrage: Was ist der Unterschied zwischen einem Amerikaner und einem Briten? Wenn man ‚Shaun of the Dead‘ glauben schenken kann, verbarrikadiert sich der Ami bei einer Zombieinvasion am liebsten in einem Kaufhaus, während der Brite seinen Stamm-Pub vorzieht. ‚Shaun of the Dead‘ ist im Grunde nur die konsequente Weiterführung der TV-Serie ‚Spaced‘, an der sowohl Hauptdarsteller Simon Pegg und Regisseur Edgar Wright als auch ein Großteil der restlichen Darsteller beteiligt waren. Doch trotzdem funktioniert er hervorragend als eigenständiger Film und darf wohl als erste richtige Comedy-Hommage an das Zombie-Subgenre verstanden werden.“ (filmrezicenter.de) Cinemaxx, CineStar

Shrek 2 USA 2004, R: Andrew Adamson, Kelly Asbury, Conrad Vernon

“‘Shrek 2‘ setzt die Abenteuer des grünen Ogers Shrek fort, der sich diesmal mit seiner geliebten Prinzessin Fiona bei den Schwiegereltern im Lande Far Far Away vorstellen muss. Vom ersten Bild an parodiert der Film hingebungsvoll die Klischees der Studiowelt, der er seine Existenz verdankt. Seinen Höhepunkt erreicht er in der Schilderung des Märchenkönigreichs, dessen Emblem dem Hollywood Sign hoch über Beverly Hills aufs Haar gleicht. Die Kaffeekette Starbuck‘s heißt hier Farbuck‘s, im Schnellrestaurant bestellt man einen Medieval Burger, und im Hintergrund leuchtet die Silhouette des Beverly Wilshire Hotels, in dem schon ,Pretty Woman‘ ihr Glück fand. So geht es am Ende von ,Shrek 2‘ auch der Ogerprinzessin, aber bis dahin werden eineinhalb Stunden lang alle Effekte aufgeboten, welche die digitale Technologie zur Verfügung stellt. Im Grunde ist der Film die reine Selbstbespiegelung Hollywoods, aber weil das amerikanische Kino heute fast überall die Leinwände regiert, wirken die Spiegelbilder für niemanden mehr fremd. Das globale Dorf mag viele Namen tragen, aber sein visuelles Zentrum liegt unter den Hügeln von Beverly Hills.“ (FAZ) City

7 Zwerge – Männer allein im Wald Deutschland 2004, R: Sven Unterwaldt, D: Otto Waalke, Nina Hagen

„‚7 Zwerge – Männer allein im Wald‘ macht aus Grimms Märchen eine überdrehte Klamotte und setzt die erstaunliche Drift des deutschen Kinos zur Männergemeinschaft (‚(T)Raumschiff Surprise‘, ‚Sommersturm‘, ‚Männer wie wir‘) fort. Unter Anleitung von Otto Waalkes und der Regie Sven Unterwaldts darf die deutsche Komiker-Prominenz von Mirco Nontschew bis Rüdiger Hoffmann ihre Nasen ins Bild halten, um Lust-, Kraft- oder Kochzwerge zu spielen. Die Spielfreude der Akteure, darunter Mavie Hörbiger als verirrtes Rotkäppchen, entschädigt in diesem albernen, aber überraschend liebevollen Film für manche eher mittelguten Witze.“(Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar

Soul Plane USA 2004, R: Jessy Terrero, D: Kevin Hart, Tom Arnold

„Abgegriffene Klamotte über einen jungen Unternehmer, der die erste schwarze Fluggesellschaft der Welt gründet – inklusive haschrauchendem Piloten und Disco an Bord. Okay, mitunter ist man ja geneigt, selbst bei frauenfeindlichem, homophobem und analfixiertem Schwachsinn ein Auge zuzudrücken, wenn man wenigstens ein bisschen lachen kann. Doch im Vergleich zu dieser dilettantisch gemachten Tiefflieger-Plotte ist es amüsanter, in einem stickigen Terminal sechs Stunden auf seinen verspäteten Flug zu warten. Startgenehmigung verweigert!“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar

Spider-Man 2 USA 2004, R: Sam Raimi, D: Tobey Maguire, Kirsten Dunst

“Der Wandkletterer leidet unter der Verantwortung seines Superheldendaseins und will endlich ein normales Liebesleben führen. Den wahnsinnigen Wissenschaftler Dr. Octopus kümmert das wenig. Auch in Sam Raimis ,Spider-Man‘-Sequel stehen die Menschen und ihre tragischen Geschichten im Mittelpunkt. Kein bloßes Zitatenkino, sondern großes, originelles Unterhaltungskino, das sich erstaunlich genau an die Comicvorlage hält.“ (tip) City

Super Size Me USA 2004, R: Morgan Spurlock, D: Morgan Spurlock

„30 Tage lang ernährt sich Morgan Spurlock ausschließlich von Leckereien aus dem Hause McDonald’s. Der Mann verwandelt sich in einen depressiven Zombie. Sieht man von der Agitprop-Funktion dieser Doku ab, bleibt ein marktschreierischer und streckenweise auch witziger Film übrig, dem es letztlich aber sowohl an der Schärfe eines Michael Moore, als auch an einer Pointe mangelt. Denn was bleibt? Dass man sich nicht nur von McDonald’s ernähren sollte? Wie wahr.“ (tip) City

T

Terminal USA2004, R: Steven Spielberg, D: Tom Hanks, Catherine Zeta-Jones

In der Robinsonade „Castaway`“ hat Tom Hanks schon einmal einen Gestrandeten gespielt, aber statt auf einer einsamen Insel ist er nun in „Terminal“ in einem New Yorker Flughafenterminal gefangen. Als der Tourist Viktor Navorski aus dem fiktiven Balkanland Krakozhia will er just in dem Moment in die USA einreisen, als dieser Staat nach einem militärischen Coup aufhört zu existieren. Navorski darf als Staatenloser weder ein- noch heimreisen und muss wohl oder übel im Niemandsland der internationalen Zone des Flughafens bleiben. Tom Hanks gelingt hier ein ähnliches Kunststück wie schon in „Forrest Gump“. Er verkörpert einen skurrilen Menschen mit all seinen Schwächen, komischen Ticks und seiner Sturheit so aufrichtig, komplex und lebendig, dass man ihn immer mehr ins Herz schließt, auch wenn man weiter über ihn lacht. (hip) Cinemaxx, Maxx DEL, Cinespace, Cinemaxx OL, CineStar

The Door in the Floor USA 2004, R: Tod Williams, D: Jeff Bridges, Kim Basinger

„Jeff Bridges und Kim Basinger in einer triumphalen Verfilmung von John Irvings Roman ‚Witwe für ein Jahr‘ – allerdings, mit Irvings Zustimmung, nur von dessen erstem Drittel(!). Vor Jahren sind die beiden Söhne von Marion und Ted Cole bei einem Unfall ums Leben gekommen. Eine Tragödie, die das Paar nie verwunden hat. Ted, Kinderbuchautor, Illustrator und selbstgefälliger Bohemien, flüchtet sich in Affären. Marion Cole geht so in ihrer Trauer auf, dass ihre fünfjährige Tochter Ruth eine innigere Beziehung zu den Fotografien ihrer Brüder als zu ihrer Mutter hat. Entstanden ist ein Film, bei dem Lachtränen und Schluchzer nur einen Wimpernschlag auseinanderliegen. Williams fängt den skurrilen Humor und die abgrundtiefe Traurigkeit der Vorlage ein, ohne Irvings Roman einfach nur nachzufilmen.“ (Cinema) Cinemaxx, Wall-Lichtspiele OL

The Fog of War USA 2003, R: Errol Morris

„Es ist ein didaktisch-aufklärerischer Impetus, der den amerikanischen Dokumentaristen Errol Morris dazu bewogen hat, die Summe seiner Gespräche mit Robert McNamara, dessen Erinnerungen, Reflexionen und Einsichten in elf ‚Lektionen‘ zu gliedern. Brillant in der Analyse, witzig und sensibel, wo er Persönliches berührt, unterzieht der ehemalige Verteidigungsminister seine Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg, in der Kubakrise und während des Vietnamkriegs einer eingehenden Revision. Ein Film, der seine Hoffnung nicht verhehlt, dass aus der Geschichte Lehren für die Gegenwart gezogen werden könnten.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinema

The Village USA 2004, R: M. Night Shyamalan, D: Joaquin Phoenix, D: Sigourney Weaver

„M. Night Shyamalan entführt uns in ein entlegenes Dorf, dessen Bewohner von Spukgestalten eingeschüchtert werden. Mit ‚The Village - Das Dorf‘ unternimmt er nach ‚Unbreakable‘ und ‚Signs - Zeichen‘ den dritten Anlauf, an den Erfolg von ‚The Sixth Sense‘ anzuknüpfen. Leider erneut vergeblich. Wenn sich die Kreaturen erst einmal zeigen, droht der Urangst-Horror ins Lächerliche abzugleiten.“ (Cinema) City

(T)Raumschiff Surprise - Periode 1 Deutschland 2003, R: Michael „Bully“ Herbig, D: Michael „Bully“ Herbig, Rick Kavanian

„Als Autor, Produzent und Schauspieler lieferte Michael Herbig vor zwei Jahren mit ‚Der Schuh des Manitu‘ den größten Kassenhit der deutschen Kinogeschichte. Statt ein Sequel präsentiert er nun das von seinen Fans gewünschte neue Projekt: ‚(T)Raumschiff Surprise‘. Auch diesmal wärmt Michael Herbig nicht einfach die Gags aus seiner TV-Show ‚Bullyparade‘ auf, sondern liefert eine perfekt und liebevoll inszenierte Science-Fiction-Parodie in klassischer Mel-Brooks-Tradition, die ihren Bogen von ‚Star Wars‘ bis ‚Zurück in die Zukunft‘ spannt.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, City, Cinespace, Cinestar

U

Der Untergang Deutschland 2004, R: Oliver Hirschbiegel, D: Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara

„2 1/2 Jahre nachdem Hitler sie als Sekretärin engagierte, wird Traudl Junge Zeuge, wie vom 20. April bis zum 2. Mai 1945 das Dritte Reich untergeht. Im Berliner Bunker duellieren sich Kapitulationsgedanken und Durchhalteparolen, Restvernunft und Realitätsflucht, bis die Rote Armee unaufhaltsam vorrückt und Hitler, Goebbels und engste Vertraute ihren Selbstmord planen und durchführen. ‚Das Experiment‘, Oliver Hirschbiegels erster Kinofilm, steht im Titel programmatisch für dieses Projekt, das erstmals ein bedeutendes Kapitel deutscher Geschichte auch mit deutscher Crew und Sensibilität erzählt. Unverdächtig, Mitleid für Monstren zu entwickeln, entlarvt der Film mit glänzendem Ensemble Regime, Ideologien und Mechanismen. Experiment gelungen.“ (Blickpunkt:Film) Apollo BHV, Cinemaxx, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar, Wall-Lichtspiele OL

V

Voll auf die Nüsse USA 2004, R: Rawson Marshall Thurber, D: Ben-Stiller, Christine Taylor

„‚Dodgeball‘, hierzulande als Völkerball bekannt, spielt in den USA eine ähnliche Rolle wie Fußball – unerheblich als Profisport, populär in der Schule. Das sollte sich ändern, wenn man Ben Stillers neuem Film Glauben schenken möchte: Der Komiker widmet dem ‚Dodgeball‘ seinen neuen Film, wobei der in großen Teilen daraus besteht, dass die Bälle in den Gesichtern oder den Weichteilen seiner Kontrahenten landen.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx (auch OV), Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

W

White Chicks USA 2004, R: Keenen Ivory Wayans, D: Shawn Wayans, Marlon Wayans

„Überdrehte Krimikomödie über zwei schwarze FBI-Undercover-Agenten, die zwei blonde Hotelerbinnen vor einer geplanten Entführung bewahren sollen. Wie unschwer zu erkennen, sind die ‚White Chicks‘ als Parodie auf die Hilton-Hotelerbinnen Paris und Nicole zu verstehen. Aber auch ohne diesen Hintergrund zündet der schamlos krude Humor von Regisseur Keenan Ivory und den Hauptdarstellern Shawn und Marlon Wayans (‚Scary Movie‘) beim Teeniepublikum auch in diesem Fall.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace

Y

Yo-Yo Ma: The Sound of the Carceri Kanada 1997, R: François Girard. D: der Cellist Yo-Yo Ma und die Musik von J.S. Bach / Originalfassung ohne Untertitel

Der Cellist Yo-Yo Ma hat seine Neueinspielungen der sechs Suiten für unbegleitetes Cello von J. S. Bach zum Anlass dafür genommen, um jede einzelne Suite einen Film zu basteln. Es ist, als wäre es ihm alleine mit Bach und seinem Instrument zu einsam geworden, und so suchte er sich viele verschiedene Kollaborateure für diese sehr ungewöhnliche Filmreihe. Einige Projekte schienen sich von alleine anzubieten: so etwa „The Sound of the Carceri“, bei dem der Cellist in auf dem Computer erzeugten virtuellen Räumen zu spielen scheint, die von den Zeichnungen des Architekten Giovanni Battista Piranesi aus dem 16. Jahrhundert inspiriert wurden. (hip) Kino 46

Z

2 Brüder Großbritannien 2004, R: Jean-Jacques Annaud, D: Philippine Beaulieu, Jean-Claude Dreyfus

„Zwei kleine Tiger leben knuddelig mit ihren Katzeneltern in Dschungelharmonie. Doch plötzlich bricht die ‚Bestie Mensch‘ ein und mit ihr ein störender Filmplot. Nun werden die Tigerbrüder erst getrennt und später von den Menschen wieder aufeinandergehetzt. In Jean-Jacques Annauds zweiter Expedition ins Tierreich nach ‚Der Bär‘ gibt Guy Pearce einen jagenden Abenteurer und Jean-Claude Dreyfus grimassiert als Gouverneur im kolonialen Indochina. Ein exquisit fotografierter, bisweilen kitschiger Familienfilm um Jäger und Gejagte, der vor allem durch seine Aufnahmen der geheimnisvollen Großkatzen aus unmittelbarer Nähe fasziniert.“ (tip) Cinespace, CineStar