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Archiv-Artikel

Petri will Space retten

Carlo Petri will Gröpelinger Investruine aus schwarzem Loch retten – wenn die Dresdner Bank zahlt

Von bes

Bremen taz ■ Verhaltene Reaktionen seitens der Bank, aber Begeisterung beim Senat hat Carlo Petris Auftritt bei „buten un binnen“ ausgelöst. In der Fernsehsendung hatte der Manager angekündigt, dass er und sein Kompagnon Hans-Jürgen Tiemann sich um den Space Park kümmern wollen. Zugleich hatte er die bisherige Konzentration des Space-Parks auf Science-Fiction als „zu eng“ kritisiert: „Viele Gruppen spricht das nicht an.“

Die Edutainment-Unternehmer betreiben unter anderem das Bremer Universum und planen dessen geisteswissenschaftlich orientiertes Gegenstück Visionarum. Auf Nachfrage bekräftigte Petri gestern, dass er und Tiemann „auch als Betreiber“ für den Space-Park zur Verfügung stünden. Allerdings nicht solo: „Wir wollen auch andere ansprechen“, so der Unternehmer.

Im Laufe des kommenden Monats werde ein Gesamtkonzept für die Gröpelinger Investruine fertig gestellt. An diesem Masterplan arbeite er derzeit „mit einem 50-köpfigen Team“. Zugleich verhandle man mit der Dresdner Bank und suche nach möglichen Geldgebern. Denn dieses neue Konzept, so Petri zur taz, dürfe keine neuen Subventionen mehr benötigen. „Kommunale Zuschüsse darf es dann wirklich nicht mehr geben.“

Geradezu euphorisch die Senatsreaktion auf die Ankündigung: „Alle in Bremen sind dankbar und froh darüber“, so Klaus Schlösser zur taz, „wenn ein ausgewiesener Experte wie Petri sein know-how für dieses Projekt zur Verfügung stellt.“ Schließlich habe der bewiesen, dass „etwas zumindest Vergleichbares Erfolg haben kann“. Die Gefahr einer Monopolstellung des in Hamburg ansässigen Edutainment-Unternehmens, das vor zwei Jahren auch den Zuschlag für das Bremerhavener Klimahaus erhalten hat, sehe er nicht. „Wir hoffen, dass diesem Projekt, dass uns allen viel Kopfzerbrechen bereitet, ein zweiter Start vergönnt ist“, so Schlösser.

Bei der Dresdner Bank will man sich durch die hohen Erwartungen offenbar nicht unter Druck setzen lassen. Verhalten fällt dort das Echo auf Petris Vorstoß aus: „Wir prüfen unterschiedliche Möglichkeiten“, hieß es gestern aus Frankfurt. Dafür suche man derzeit „aktiv nach wirtschaftlich-tragfähigen Lösungen.“ Dazu Petri: „Wir haben keine Angst vor Konkurrenz.“

bes