: Groteske Forderungen
betr.: „Tierschutz. Preis?“, taz nrw vom 29.10.04Der „Ursula M. Händel-Tierschutzpreis“ geht u.a. an Klaus Otto, Professor für Experimentelle Anästhesiologie, der zur „Verbesserung von Tierversuchen“ zum Schmerzempfinden von Tieren forschte und „Narkose und Schmerzmittel nun so dosieren [kann], dass Schmerzen der Versuchstiere ausgeschlossen sein sollen“.
Und die taz merkt an, daß „Tierschutzverbände [...] bisher nicht kritisch auf die Preisverleihung reagiert“ haben - dabei ist doch genau das der Punkt, um den es beim „Tierschutz“ geht: speziesistische Diskriminierung, Ausbeutung, Misshandlung durch gewissensberuhigende Reglementierung zu fördern, statt sie abzuschaffen und Tierrechte und Veganismus zu etablieren: ob Bodenhaltung statt Käfigen, Vergasung statt Elektrozangen, „Schlachtung vor Ort“ oder wie hier „Tierschutz-Tierversuche“ – ethisch gesehen ist dieser Tierschutz grotesk wie die Forderung nach leichteren Ketten für Sklaven oder weicheren Pritschen im Gulag.
ACHIM STÖßER, Bad Soden-Salmünster