: Rechter Aufmarsch
700 Neonazis demonstrieren am Soldatenfriedhof in Halbe. Polizei hält 400 Gegendemonstranten auf Distanz
Beim ersten Neonazi-Aufmarsch am Waldfriedhof Halbe, südlich von Königs Wusterhaussen, seit 1991 hat am Sonnabend ein starkes Polizeiaufgebot 700 Rechtsextremisten von rund 400 Gegendemonstranten getrennt. Im Umfeld des größten deutschen Soldatenfriedhofs seien 38 Platzverweise ausgesprochen worden, davon 32 an linke Gegendemonstranten, sagte Polizeisprecher Peter Salender. Die rechte Kundgebung wurde kurzfristig von dem 68-jährigen Theologen, ehemaligen PDS-Bundestagsabgeordneten und früheren Rektor der Berliner Humboldt-Universität, Heinrich Fink, und einigen Gleichgesinnten mit „Mörder“-Rufen unterbrochen. Die Polizei wertete den massiven Einsatz mit rund 1.200 Beamten und ihre Taktik, rechte und linke Demonstranten auseinander zu halten, als Erfolg.
Der Neonazi-Aufmarsch war am Vortag vom Oberverwaltungsgericht Frankfurt (Oder) erlaubt worden. Die Richter hatten die Beschwerde des Polizeipräsidiums Frankfurt gegen die Aufhebung des verhängten Versammlungsverbotes in der Vorinstanz abgelehnt. Laut Gerichtsbeschluss war den Rechtsextremisten das Betreten des Friedhofs nicht gestattet. DPA, TAZ