: in aller kürze
Essent will doch
Es war ein kurzes Pokerspiel: Eine Woche nachdem Bremen das Angebot der Essent, 51 Prozent der Aktien des Bremer Energieversorgers SWB für einen noch nicht festgelegten Preis zwischen 680 und 730 Millionen Euro zu kaufen, abgelehnt hatte, hat Essent nun eingelenkt: Der holländische Energiekonzern, der mit dem Verkauf der Bremer Anteile möglichst rasch den Weg frei machen will für eine Übernahme durch den RWE-Konzern, will keine Ausschreibung des Aktienverkaufs, sondern direkt an Bremen verkaufen. Über die Summe wurde nichts mitgeteilt. Der Senat will dem Verhandlungsergebnis am Dienstag zustimmen. taz
Bremer Ostermarsch
Ostermarschierer in Bremen und Bremerhaven haben am Ostersonnabend für ein Ende der Nato und den Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan demonstriert. Der Sprecher des Bremer Friedensforums, Hartmut Drewes, sagte vor etwa 200 Demonstranten auf dem Marktplatz der Hansestadt, im Namen von Demokratie und Menschenrechten dränge das westliche Militärbündnis darauf, seinen Einfluss auszuweiten. Es gehe darum, Rohstoffquellen zu sichern. In Bremerhaven waren es nach Polizeiangaben zehn Ostermarschierer. Die Leiterin des Institutes für Medienverantwortung in Erlangen, Sabine Schiffer, kritisierte bei der Bremer Kundgebung die Vision des US-Präsidenten Barack Obama von einer atomwaffenfreien Welt als „Schaumschlägerei“. Wer Atomwaffen abschaffen wolle, müsse zunächst die Kernenergie abschaffen. dpa/taz
Für Ganztagsschulen
Verärgert haben die Beiratsmitglieder der Grünen in Hemelingen reagiert, als sie vom Leiter der Schulaufsicht, Otto Bothmann, erfuhren, dass nur die Grundschule Glockenstraße aus baulichen Gründen als Ganztagsschule ausgewiesen werden soll. Christa Komar: „Schon 2005 stellte die Grundschule Osterhop einen entsprechenden Antrag. Es kann nicht möglich sein, dass sie nicht berücksichtigt wird, zumal die Grundschule Osterhop so zentral liegen würde, dass sie als Anwahlschule gleich drei Einzugsbereiche bedienen könnte.“ Die Grünen fordern, dass auch die Grundschule Osterhop in eine Ganztagsschule umgewandelt wird. taz
Krawall am Sielwall
In den frühen Morgenstunden des Ostersonntags blockierten, so die Polizei, zirka 250 bis 300 zum Teil erheblich angetrunkene Menschen die Sielwallkreuzung. Es sei Fußball gespielt und dabei auch die Oberleitungen der Straßenbahn getroffen worden. Als Polizeikräfte vor Ort erschienen, wurden diese mit Flaschenwürfen attackiert. Erst gegen drei Uhr sei die Ruhe wiederhergestellt gewesen und die Kreuzung wieder frei. Drei Festgenommenen sollen wegen schweren Landfriedensbruchs angezeigt werden, so die Polizei. taz
Bürgerpreis für Krechel
Die Schriftstellerin Ursula Krechel bekommt in diesem Jahr den von Bürgern gespendeten Bremerhavener Jeanette-Schocken-Literaturpreis. Die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung wird der 61-jährigen Schriftstellerin aus Trier nach Angaben der Jury für ihren Roman „Shanghai fern von wo“ zuerkannt. Darin geht es um das jüdische Exil in Schanghai während des Nationalsozialismus. Krechel habe sich einem Thema gewidmet, das bisher in der Literatur kaum eine Rolle gespielt habe, lobte die Jury. Der Jeanette-Schocken-Literaturpreis erinnert an die Bremerhavener Kaufmannsfamilie Schocken, die in der NS-Zeit Verfolgten Zuflucht bot. Jeanette Schocken floh nicht vor den Nazis, weil sie ihre schwer erkrankte Tochter nicht verlassen wollte. Sie wurde deportiert und ermordet. epd
Ursula Krechel liest am 11. Mai, 20 Uhr im Kulturzentrum „Pferdestall“ (BHV, Gartenstraße)