Lesetipps

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Aber wie geht es den Migranten, wenn sie zu Patienten werden? Das untersucht eine Public Health Arbeitsgruppe an der Berliner Charité. Im Mabuse-Verlag haben die Wissenschaftler mehrere Bücher herausgebracht:

Migration – Frauen – Gesundheit ist die Dokumentation eines Symposiums. Verschiedene Autoren beleuchten die Situation von Migrantinnen in unserem Gesundheitssystem. Emine Mih vergleicht zum Beispiel die Libido türkischer und deutscher Frauen nach der Menopause.

In Kranksein in der Fremde? präsentieren die Autoren die Daten der Berliner Arbeitsgruppe zur Situation türkischer Patientinnen im Krankenhaus. Sie vergleichen das Wissen türkischer und deutscher Patientinnen über Menstruation, Verhütung oder Wechseljahre. Oder sie untersuchen Unterschiede der Behandlung in einer gynäkologischen Notfallambulanz. Ergebnis: Migrantinnen erhalten öfter Medikamente als deutsche Frauen. Letztere bekommen wiederum eher Tipps zur Selbsthilfe.

Gut versorgt ist eine Sammlung von Vorträgen, die im Rahmen eines Symposiums gehalten wurden. Ein Schwerpunkt ist die Versorgung Illegaler oder Unversicherter. Außerdem berichtet der Arzt Bernd Kalvelage von den Schwierigkeiten bei der Diabetesschulung türkischer Patienten. Dagmar Domenig schildert Probleme in der Krankenpflege.

Sprache und Aufbau der Bücher entsprechen der wissenschaftlicher Veröffentlichungen. Darunter leidet die Lesbarkeit. Das Durchbeißen lohnt sich für Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten. HILTRUD BAUR

Infos: www.mabuse-verlag.de