: Paul Spiegel: Lasst uns nicht wieder alleine
Der 9. November, der doppelte Gedenktag: Während in Berlin das Jubiläum von 15 Jahren Mauerfall im Mittelpunkt steht, wird in Gelsenkirchen der Grundstein für einen Synagogen-Neubau gelegt. Paul Spiegel (r.), Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, und NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (2. v. r.) erinnerten damit auf dem Platz der niedergebrannten Synagoge an die Reichspogromnacht vor 66 Jahren. „Die aktuellen Wahlergebnisse und das Erstarken der NPD bereiten uns Sorge“, sagte Spiegel, es brauche daher einen runden Tisch gegen Rechtsextremismus. „Man darf uns Juden nicht wieder allein lassen im Kampf gegen Rechtsradikalismus und Antisemitismus.“ Beim Rückblick auf die NS-Zeit, so der Zentralratspräsident, gelte es besonders auf die Mitläufer des NS-Regimes zu sehen. „Die vielen Menschen ohne braune Uniform“ hätten in der Pogromnacht 1938 die Chance gehabt, „dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten“.