Charité rettet Haut

Das neue Hauttumorzentrum der Unimedizin bündelt Kompetenzen gegen den Krebs. Gestern war Eröffnung

Mit der Eröffnung von Deutschlands zweitem Hauttumorzentrum bündelt die Universitätsklinik Charité ab sofort ihre Kompetenzen im Kampf gegen den Hautkrebs. „Von der Patientenberatung über Therapie bis zum Forschungslabor wird künftig alles auf einer Ebene vereint sein – als interdisziplinäres Netzwerk, das eng mit niedergelassenen Ärzten und Selbsthilfeorganisationen zusammenarbeitet“, sagte Professor Wolfram Sterry, Direktor der Charité-Hautklinik, gestern zur Eröffnung. Im neuen Therapiezentrum HTCC sollen jedes Jahr 20.000 Patienten behandelt werden.

Künftig wird es in Deutschland nach Sterrys Schätzungen jährlich über 200.000 Neuerkrankungen mit so genanntem hellem Hautkrebs geben. Am noch gefährlicheren schwarzen Hautkrebs (Malignes Melanom) werden weitere 20.000 Menschen pro Jahr erkranken. Mit Hochdruck wollen die Berliner Experten deshalb auch die Forschung an neuen Behandlungsformen wie etwa einer Melanom-Impfung vorantreiben.

„Schon jetzt haben wir eine Fülle neuer Behandlungsmöglichkeiten“, sagte HTCC-Sprecher Professor Eggert Stockfleth. Neben der photodynamischen Therapie gehe es vor allem um die Aktivierung des körpereigenen Immunsystems. Standbein des Zentrums soll aber auch die Vorbeugung sein: Bei der Aufklärung soll die Patientenselbsthilfe tatkräftig mitarbeiten. „Vor genetischen Faktoren, Krebs erregenden Viren, Rauchen und schwachem Immunsystem ist der wichtigste Punkt: Zu viel Sonne meiden“, betonte Sterry. Selbstkontrolle und jährliche Vorsorge beim Hautarzt gehörten dazu. „Hier gibt es eine gute Nachricht: Ab 2007 wird das Hautkrebsscreening voraussichtlich in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen.“ DPA

Informationen unter www.charite.de/ch/derm/hauttumorcentrum