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Haager Polizei kam Anschlag zuvor

Presse: Festgenommener Islamist wollte „Märtyrertod“. Königin bei jungen Migranten

DEN HAAG dpa ■ Durch die Festnahme von zwei mutmaßlichen Islamisten in Den Haag ist womöglich ein Anschlag in nächster Zeit verhindert worden. Dies gehe aus einem Abschiedsbrief hervor, den einer der Verdächtigen bei der Antiterroraktion vom Mittwoch bei sich getragen habe, berichtete die Zeitung De Telegraaf gestern. Darin habe der 19-Jährige seiner Mutter erklärt, dass er sein Leben als Märtyrer im „heiligen Krieg“ opfern wolle. Wie sein am selben Tag festgenommener Bruder soll er erst kürzlich dem radikalen Islam angeschlossen haben.

Um ihre Besorgnis über Gewalt zwischen Muslimen und Christen in den Niederlanden seit der Ermordung des Filmemachers Theo van Gogh zum Ausdruck zu bringen, führte Königin Beatrix in Amsterdam ein Gespräch mit vorwiegend marokkanischen Jugendlichen. Sie habe dabei betont, dass alle Bewohner der Niederlande gleichwertig seien.

Auch das niederländische Parlament hatte in einer Debatte am Donnerstagabend aus Anlass der Ermordung van Goghs die Notwendigkeit zur Überwindung von Isolierung und Radikalisierung betont. Die Abgeordneten forderten zugleich, dass von 2008 an keine Imame mehr aus dem Ausland an Moscheen in den Niederlanden berufen werden sollen. Bis dahin müssten ausreichend Ausbildungsmöglichkeiten für islamische Theologen geschaffen werden.

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