: Konservative Finanzpolitik
betr.: „Das tut mir weh“ (Waigel-Interview), taz vom 24. 11. 03
Eine ganze Seite taz, auf der dieser Herr seine konservative Finanzpolitik in aller Scheinheiligkeit ausbreiten und sich als Vorkämpfer für eine gerechte Sozialpolitik darstellen darf. Vor ein paar Jahren, als er noch die Finanzpolitik mitbestimmte, wurde er von uns mit Hohn und Spott als Erfinder der „kreativen Buchführung“ bedacht! Zur Erinnerung: Milliarden von Staatsschulden wurden in Schatten- und Nebenhaushalten versteckt!! Nur so konnte damals das gesteckte Drei-Prozent-Ziel erreicht werden. Alles schon vergessen?! Die 40 Milliarden Neuverschuldung wurde damals schon erreicht! […] Es ist doch wirtschaftswissenschaftlich unbegründbar, weshalb damals nicht 3,5 % oder 3,38 % festgelegt wurden. Es gibt keine Kausalität zwischen 3 % Verschuldung und Wirtschaftswachstum, Preisstabilität, Eurostabilität, … ja, nicht einmal zum Wetter! Ich erwarte, dass wenigstens die taz deutlich macht, dass es schlicht Unsinn ist, so zu tun, als wäre bis 2,999 % alles in Ordnung, aber bei 3,1 % bricht das Chaos aus! […] UWE SPIECKERMANN, Buchholz