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Archiv-Artikel

Unnütze U-Bahn

Senat legt Kosten-Nutzen-Schätzung für Hafencity-U-Bahn vor. Keine Aussicht auf Unterstützung durch den Bund

Eine U-Bahn in die Hafencity würde sich nicht rentieren. Einem Gutachten zufolge, das Stadtentwicklungssenator Michael Freytag (CDU) am Donnerstagabend dem Stadtentwicklungsausschuss vorstellte, hätte sie ein Nutzen-Kosten-Quotientvon lediglich 0,58. Der für die Untergrundbahn zu leistende Aufwand läge fast doppelt so hoch wie der daraus resultierende Nutzen. „Mit den Mitteln, die Senator Freytag für die U4 vergeuden will, könnte Hamburg ein Kernnetz einer modernen Stadtbahn von mehr als 40 Kilometern Länge realisieren“, ärgerte sich der Abgeordnete Jörg Lühmann von der GAL.

Die Gutachter hatten die U-Bahn dem standardisierten Bewertungsverfahren unterzogen, mit dessen Hilfe die Bundesregierung entscheidet, ob sie in Verkehrsprojekte investiert. Ergebnis: „Der Nutzen-Kosten-Quotient liegt so weit von der kritischen Grenze 1,0 entfernt, dass auch eine Variation der Eingangsparameter im Rahmen der Bewertungsmechanismen zu keinem positiven Bewertungsergebnis führen kann.“

Dass Freytag trotzdem in Berlin Geld für eine U-Bahn einwerben will, findet Lühmann blamabel. „Das Einzige, was an der U4 billig ist, ist der hilflose Versuch Freytags, die Verantwortung für das absehbare Scheitern seines Prestigeobjekts auf die Bundesregierung abzuwälzen“, sagte der Verkehrsexperte der Fraktion. Eine Untergrund-Bahn in die Hafencity mit einer Station würde schätzungsweise 275 Millionen Euro kosten. Gernot Knödler