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Archiv-Artikel

Verkehrte Welt

betr.: „Nette Geste zur falschen Zeit“, Kommentar von Edith Kresta, taz vom 18. 11. 04

Die Reaktionen, besonders bei konservativen Greisen, zeigen, wie „braun“ dieses Land doch ist. Anstatt wild loszuschreien, hätte man ja auch über einen Feiertag nur für Muslime reden können. Das wäre doch ein Zeichen der Akzeptanz gewesen. Stattdessen fühlen sich, wie Focus berichtet, die Muslime von den Reaktionen der Presse, Politiker usw. eher gekränkt. Das ist kein Wunder. Aber lustigerweise werden nicht etwa die Leute dafür verantwortlich gemacht, die Stimmung und Hetze verbreiten, sondern der, der einen Feiertag für Muslime einführen wollte. Verkehrte Welt. Aber aufschlussreich. Insofern gebührt Ströbele Dank. ANDRÉ KLAMA, Dresden

betr.: Vorschlag eines „Wortes zum Freitag“ (Cem Özdemir), taz-Medien vom 18. 11. 04 und Ströbele-Vorschlag

Es gibt sicher mehr Konfessionslose oder Atheisten in Deutschland als Muslime und vermutlich sogar Christen. Hundertfach haben diese schon in den Medien ein entsprechendes Wort zum Montag, Dienstag usw. gefordert. Über diese Forderungen wird nicht einmal berichtet. Ein Arbeitstag zu Artikel 3 GG [Gleichheit vor dem Gesetz; Gleichberechtigung von Männern und Frauen; Diskriminierungsverbote. d. Red.] in allen Betrieben, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen wäre mit Sicherheit hilfreicher.

HELKE SANDER