: MÄDCHEN UNERWÜNSCHT
Auf 100 Mädchen, die in China zur Welt kommen, werden rund 120 Jungen geboren, stellt die 5. Nationale Volkszählung des Jahres 2000 fest. Die Vorstellung, dass ein Mann mehr wert sei als eine Frau, ist im traditionellen chinesischen Denken verwurzelt. Durch die 1-Kind-Politik und die Verbreitung des Ultraschallgeräts hat sich das Ungleichgewicht der Geschlechter verstärkt, da viele weibliche Föten abgetrieben werden. Auch werden Mädchen einfach ausgesetzt oder verkauft.
In einigen Jahren, so schätzt Unicef, wird es 50 Millionen chinesische Männer geben, die keine Frau finden können. Schon heute kommen in manchen Gegenden acht Männer auf zwei Frauen. Die Praxis, das Geschlecht durch Ultraschall festzustellen und unerwünschte weibliche Föten abzutreiben, sucht die chinesische Regierung zwar seit längerem zu unterbinden, es gibt jedoch Ärzte, die heimlich eine Geschlechtsbestimmung für eine Extragebühr anbieten. Bei einem beantragten Schwangerschaftsabbruch lässt sich die vorherige Geschlechtsbestimmung dann nicht mehr nachweisen. FEL