: Kanther rechnete nicht mit Strafe
WIESBADEN dpa ■ Der wegen der Schwarzgeldaffäre der Hessen-CDU angeklagte Ex-Bundesinnenminister Manfred Kanther hat nicht mit der Millionenstrafe für seine Partei gerechnet. Dass die Verheimlichung von Vermögen Sanktionen nach sich ziehen könne, sei seinerzeit nicht absehbar gewesen, sagte Kanther gestern vor dem Wiesbadener Landgericht. Wegen der Affäre muss die Bundes-CDU dem Staat rund 21 Millionen Euro zurückzahlen. Kanther ist wegen Untreue zulasten seiner Partei angeklagt. Als Generalsekretär der Hessen-Union hatte er Ende 1983 rund 20,8 Millionen Mark Parteivermögen in die Schweiz schaffen lassen. Auch Ex-CDU-Landesschatzmeister Prinz zu Sayn-Wittgenstein sowie – wegen Beihilfe – Ex-CDU-Berater Horst Weyrauch müssen sich deswegen verantworten. Trotz der finanziellen Folgen hat die Hessen-CDU nach Angaben ihres Generalsekretärs bisher von keinem der Angeklagten Schadenersatz gefordert.