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Archiv-Artikel

Gebühren über Gebühr

Studi-Proteste: Für Ärger sorgen jetzt auch geplante Gebühren für Fremdsprachen

Von eib

Bremen taz ■ Rund um den Weihnachtsmarkt und weit in die Obernstraße hinein hielten sich Studierende der Uni Bremen gestern an den Händen und forderten lautstark „Bildung für alle und zwar umsonst“. Der Grund des Protests: Die Ankündigung von Verwaltungs- und Langzeitgebühren (taz berichtete).

Und es kommt noch dicker: In knapp zwei Wochen will die Uni-Leitung die Einführung von Gebühren für Fremdsprachenkurse beschließen. Fünf Euro sollen nach Auskunft der Uni-Sprecherin Winnie Abraham anderthalb Stunden Unterricht kosten. Auf ein Semester hoch gerechnet sind das 80 bis 160 Euro, je nachdem ob der Kurs an einem oder zwei Tagen pro Woche läuft.

Kein Geld will die Uni dagegen von Studierenden für deren Sprach-Pflichtkurse. Auch ein Semester Vorbereitung für einen Auslands-Aufenthalt soll umsonst sein. Die Gebühren müssten sein, da die Uni zu wenig vom Staat bekomme, um Fremdsprachen umsonst anzubieten. „Die Studierenden können ins Ausland gehen, um Sprachen zu lernen“, sagt Abraham.

Die Studierenden fühlen sich verschaukelt. „Auf der einen Seite will die Uni international sein und hält uns dazu an, so viele Sprachen wie möglich zu können, und wir sollen dafür zahlen“, kritisiert Alex Büring (26). Mit seinem Italienischkurs protestiert er gegen die Gebühren. Den Spanisch- und Kunststudenten würden die Gebühren besonders hart treffen, denn er lernt zusätzlich auch noch Russisch und Französisch. Und: Viele Kurse seien überfüllt, so dass er nicht einsehen würde, dafür auch noch Geld zu bezahlen. eib