: Rumsfeld traut Ruhe nicht
Bei Irak-Besuch bezweifelt US-Verteidigungsminister dauerhaften Erfolg über Angreifer gegen US-Truppen
BAGDAD ap ■ US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld will die Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte ausweiten. Nach einem Truppenbesuch in Irak erklärte Rumsfeld gestern, es sei unklar, ob die bisher geplante Zahl von 220.000 Polizisten und anderen Kräften ausreiche. Bisher sind 140.000 Iraker für diese Aufgaben ausgebildet worden.
Pessimistisch äußerten sich Rumsfeld und der Oberbefehlshaber der US-Truppen in Irak, Ricardo Sanchez, über eine Eindämmung der Anschläge von Aufständischen. Trotz verstärkter Militäreinsätze und Razzien der US-Truppen bezweifelte Rumsfeld, dass der Rückgang der Anschläge in den vergangenen zwei Wochen schon ein Wendepunkt sei. Bis zur geplanten Einsetzung einer irakischen Übergangsregierung am 30. Juni sei sogar mit einer erneuten Zunahme von Anschlägen zu rechnen, so Sanchez.
Am Wochenende wurden bei Übergriffen in mehreren Landesteilen ein US-Soldat, zwei irakische Polizisten und zwei Zivilisten getötet. Erstmals wurde ein ungarischer Militärkonvoi angegriffen. Zudem blockierte ein Anschlag auf einen Güterzug bei Samarra die Bahnstrecke zwischen Bagdad und Mossul.