: Kommission für Unis
Neues Gremium berät ab Januar Einsparungen an den Hochschulen. Studenten besetzen SPD-Landeszentrale
Eine neue Kommission mit Vertretern aus Wissenschaft und Politik soll ab Januar über konkrete Einsparungen an den Hochschulen beraten. Das kündigte der SPD-Wissenschaftsexperte Bert Flemming gestern an. An den Sparvorgabe ändere das aber nichts. Es bleibe bei den 75 Millionen Euro, die die drei Berliner Hochschulen von 2006 bis 2009 einsparen sollen. Die Kommission sei ohnehin geplant gewesen, sagte ein Sprecher von Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS). Mit den laufenden Streiks habe die Einberufung der Kommission nichts zu tun.
Mit 638 Euro stehe die Stadt bei den Pro-Kopf-Ausgaben für die Hochschulen in Deutschland noch immer mit Abstand an der Spitze, begründete Flemming die Sparvorgaben des rot-roten Senats. Im bundesweiten Durchschnitt liege die Summe bei 348 Euro. Außerdem sei Berlin mit 85.000 ausfinanzierten Studienplätzen ein „Bildungsexporteur“. Für die eigenen Abiturienten würden nur 50.000 Plätze gebraucht.
Zugleich seien Strukturveränderungen, darunter der Abbau von Doppelangeboten, an den Universitäten notwendig, so Flemming. Im Januar werde dazu die Kommission unter Leitung des Wissenschaftssenators die Arbeit aufnehmen, an der die Kuratoriumschefs der drei Hochschulen beteiligt seien.
Rund 20 streikende Berliner Studenten haben unterdessen gestern Abend die Landesparteizentrale der SPD besetzt. Die Studenten planten, über Nacht in dem Gebäude zu bleiben, sagte Claus Werner vom Streikkomitee der Freien Universität. DPA, TAZ