: Taliban zielen auf Bundeswehr
Radikalislamisten bekennen sich zu Anschlag auf deutsche Soldaten in Afghanistan
KABUL dpa/ap ■ Die radikalislamischen Taliban haben sich zu dem jüngsten Anschlag auf die Bundeswehr im nordafghanischen Kundus mit drei leicht Verletzten bekannt. Taliban-Sprecher Abdul Latif Hakimi sagte gestern, Angriffe gegen alle, die die Politik der US-Regierung in Afghanistan unterstützten, würden fortgesetzt. Auch der Sicherheitschef der Provinz, Mutalib Big, ging von radikalislamischen Rebellen als Urhebern des Anschlags aus.
Bei der Explosion einer ferngezündeten Bombe südlich von Kundus waren am Freitagabend drei deutsche Soldaten bei einer Routinepatrouille leicht verletzt worden.
Gestern haben mutmaßliche Talibankämpfer zudem das Büro der afghanischen Hilfsorganisation Freiwillige Vereinigung für die Rehabilitation Afghanistans in Delaram im Südwesten des Landes gestürmt und drei Beschäftigte getötet. Bei einer anschließenden Schießerei mit der Polizei wurden vier Beamte verletzt. Die rund 30 Täter waren in sechs Fahrzeugen vor das Büro gefahren. Seine Organisation überlege, sich aus der Region zurückzuziehen, wo sie seit 14 Jahren an landwirtschaftlichen Projekten arbeitet, sagte Organisationssprecher Nadschamuddin Modschaddedi. In Delaram verteilt die Gruppe Saatgut im Auftrag des UN-Welternährungsprogramms und baut mit niederländischer und italienischer Unterstützung Schulen und Brunnen.