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Archiv-Artikel

Selbstmordattentate auf US-Kasernen

Dutzende Soldaten bei Anschlägen in Nordirak verletzt. Explosion in Moschee tötet drei Menschen. UN-Sicherheitsrat verurteilt Übergriffe. Japan schickt Voraustrupp

BAGDAD dpa/ap/rtr ■ Bei zwei Selbstmordanschlägen gegen US-Kasernen im Irak sind gestern mehr als 50 Soldaten verletzt worden. Nahe Falludscha wurde ein US-Hubschrauber offenbar mit Granaten beschossen. Bei einer Explosion in einer Moschee in Bagdad starben drei Zivilisten. Drei US-Soldaten kamen bei einem Unfall ums Leben.

Der erste Selbstmordanschlag betraf eine Kaserne der 101. Luftlandedivision in Talfar bei Mossul. Nach US-Angaben fuhr der Wagen des Täters auf das Tor zu, woraufhin Wachmänner das Feuer eröffneten. Kurz darauf explodierte das Fahrzeug. Vier Soldaten wurden in ein Lazarett eingeliefert, 37 leicht verletzt. Später ereignete sich nach demselben Muster ein Selbstmordanschlag in Husseinija nordöstlich von Bagdad. Dabei wurden zwei Soldaten leicht verletzt. Der US-Militärhubschrauber konnte nach dem Beschuss bei Falludscha noch sicher in einem Feld landen. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor. Bei einem Verkehrsunfall nördlich von Bagdad kamen drei Soldaten ums Leben, ein vierter wurde verletzt. Die Soldaten stürzten in ihrem Panzer in einen Kanal.

Bei der Explosion in der Ahbab-al-Mustafa-Moschee in Bagdad wurden drei Menschen getötet. Nach Angaben des arabischen Senders al-Dschasira wurden mehrere Menschen verletzt. Die Ursache der Explosion war zunächst unklar.

Der UN-Sicherheitsrat verurteilte die Übergriffe auf Ausländer, Iraker und die Koalitionsstreitkräfte in Irak scharf. Der Sicherheitsrat forderte alle Staaten auf, bei der Verfolgung der Attentäter zusammenzuarbeiten. Das japanische Kabinett billigte unterdessen endgültig die Bereitstellung von rund 1.000 Soldaten für den Wiederaufbau Iraks. Wann die Truppen, die nicht für Kampfeinsätze vorgesehen sind, abreisen, wurde vorerst nicht bekannt. Die Mission ist in Japan äußerst umstritten.