„Zu wenig Schutz“

Kritik am Umweltministerium: WWF möchte bei geplanten Ostsee-Schutzgebieten nachbessern

Stralsund/Bremen taz ■ Das Bundesumweltministerium (BMU) veranstaltete gestern in Stralsund die zweite von drei öffentlichen Anhörungen zu den geplanten Erweiterungen von Schutzgebieten in Nord- und Ostsee (taz berichtete). Aus diesem Anlass bekräftigte der World Wide Fund For Nature (WWF) seine Kritik an den vom Bundesministerium vorgelegten Plänen für die Ostsee und legte eine Karte mit eigenen Vorstellungen vor.

Um die zahlreichen rastenden Seevogelarten und die dort immer wieder gesichteten Schweinswale zu schützen, seien gerade östlich von Rügen „umfassendere Gebiete nötig“, erklärte Jochen Lamp vom WWF. „Die Pommersche Bucht muss folglich zu einem internationalen Schutzgebiet gemeinsam mit den Nachbarn Polen und Dänemark entwickelt werden.“

Zweite „wichtige Kandidatin“ für Nachbesserung ist dem WWF zufolge die Kadet-Rinne nördlich der Ostsee-Insel Rügen. Hier habe das Ministerium „nur einen unzureichenden Streifen als Schutzgebiet ausgewiesen“, obwohl ein höherer Bedarf bestehe, kritisierten die Naturschützer. Die Rinne sei nicht nur ein Lebensraum, sondern auch eine wichtige „Lebensader“ für die Ostsee selbst.

Nordwestlich der größten deutschen Insel schließlich müsse überprüft werden, ob auch das Gebiet Kriegers Flak die Kriterien eines besonders schutzwürdigen Riffes erfülle. ALDI

Eine weitere Anhörung findet heute, 16 Uhr in Rendsburg, Arsenalkino, Arsenalstraße 2–10, statt. Infos: www.bmu.de oder www.habitatmarenatura2000.de