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Der Schmidt-Countdown: Noch sieben legendäre Sendungen

Wurde jemals ein frisch installierter Senderchef im eigenen Medium derart gnadenlos vorgeführt? Mangels eigener Ideen hatte Roger Schawinski angekündigt, dass der prominenteste „Kreativ-Pausierer“ des 2003er-Jahrgangs sich einstweilen 2004 selbst ersetzt. Als Konserve und mit seinen „legendärsten Sendungen“. Der Ball lag also auf dem Elfer, Harald Schmidt brauchte ihn nur noch reinzuschießen. Tat er am Donnerstag dann auch mehrfach. Mit einer simplen Einblendung – „Wiederholung der legendären Sendung vom 11. 12. 03“ – und mit einem Jahresplaner. Auf dem trug Schmidt die potenziellen Gäste für die noch zu erfindende Nachfolgesendung ein, watschte mit Johannes B. Kerner einer seiner Lieblingshassvögel ab – „Der wird am 1. Oktober eingeladen, einen Tag bevor er den Deutschen Fernsehpreis moderiert“ – und sagte zwischendurch diesen Satz: „Es ist ja nicht das Ende.“

Und dann war da noch Anja. Die schenkte, ausstaffiert mit einem „Suche Arbeit“-Schild, ihrem Chef ein selbst gebasteltes Mitarbeiter-Memory. „Da kommt ja jetzt so eine Melancholie rein“, sagte Schmidt. Kann man wohl sagen.MARTIN WEBER