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Archiv-Artikel

Etwas weniger Arbeitslose in Köln

Ursache für den Rückgang im November ist die massive Ausweitung von Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Kölner Agenturchef lobt „Fordern und Fördern“

KÖLN taz ■ Entgegen dem Bundestrend ist in Köln die Zahl der Arbeitslosen im November leicht gesunken. 1.216 Menschen weniger als im Vormonat sind arbeitslos gemeldet. Bundesweit ist die Zahl der Arbeitslosen um 50.800 auf 4,257 Millionen gestiegen. Mit einer Arbeitslosenquote von 11,1 Prozent hat sich Köln zwar leicht verbessert (Oktober: 11,4), liegt aber immer noch über dem Durchschnitt. Die bundesweite Arbeitslosenquote beträgt 10,3 Prozent, in Westdeutschland sogar nur 8,3 Prozent.

Peter Welters, der Vorsitzende der Kölner Agentur für Arbeit, sagte, der Rückgang der Arbeitslosigkeit sei „nicht das Ergebnis einer anziehenden Konjunktur“. Nach wie vor gebe es „deutlich mehr Freisetzungen als Einstellungen“. Auf fünf Arbeitsaufnahmen kämen zurzeit durchschnittlich acht Arbeitslosmeldungen. Grund für den Rückgang sei vielmehr „die gezielte Förderung und Aktivierung der Arbeitslosen“, die Wirkung zeige.

Tatsächlich vermittelt die Kölner Agentur für Arbeit Arbeitslose – allerdings weniger in Arbeit als in Weiterbildung. Von den 10.363 Menschen, die im November ihr Arbeitslosigkeit beendet haben, sind nur 2.621 erwerbstätig geworden, 3.158 sind in der Aus- und Weiterbildung, 3.891 in „sonstige Nichterwerbstätigkeit“ gegangen. Im Vergleich zum November letzten Jahres ist die Zahl derer, die erwerbstätig geworden sind, gerade mal um 0,1 Prozent angestiegen. Dagegen ist die Zahl derjenigen, die im November in Ausbildung oder Qualifizierung gingen, im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2.651 gestiegen, was einer Steigerung mehr als 500 Prozent entspricht.

Für 2005 wird allgemein ein erneuter Anstieg der Arbeitslosenzahlen erwartet. Infolge der Hartz-Gesetze werden bundesweit schätzungsweise 300.000 erwerbsfähige Sozialhilfeempfänger in die Arbeitslosenstatistik aufgenommen. Dirk Eckert