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Archiv-Artikel

Schäbig und diskriminierend

betr.: „CDU-Vize Schavan bestreitet, lesbisch zu sein“, taz vom 24. 11. 04

Es ist schäbig, dass Wahlkämpfe auf diese Art und Weise geführt werden. Wer sein oder ihr Privatleben auch privat belassen will, sollte mit dieser Meinung respektiert werden. Was allerdings noch schäbiger ist, ist, dass Homosexualität hier als Grund genommen wird, einer Person ein wichtiges politisches Amt zu verwehren. Menschen, die derartiges verbreiten, sind schäbig!

Frau Schavan macht allerdings auch keine besonders gute Figur, wenn sie die Gerüchte um ihre Sexualität als „Rufmord“ bezeichnet. Sie suggeriert damit, dass Homosexualität tatsächlich etwas Anrüchiges wäre. Das ist diskriminierend gegenüber allen Homosexuellen – übrigens auch gegenüber Klaus Wowereit, der als schwuler Politiker Landesherr in Berlin ist. Ein Amt, um das Frau Schavan sich gerade in Baden-Württemberg bewirbt. JOSEFINE PAUL, Münster