Rechte Szene demonstriert in Niedersachsen

Vor der niedersächsischen Landeshauptstadt war für die Rechtsextremen stopp. In Hannover durften sie nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes nicht aufmarschieren. Kaum war das Verbot bekannt gab das „Aktionsbüro Norddeutschland“ die Parole heraus: Werdet woanders aktiv!

Im Norden blieb die Aufforderung an die Mitglieder von NPD und Freien Kameradschaften nicht ungehört. Schon vormittags störten 100 Rechtsextreme im niedersächsischen Rotenburg die 1. Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). Mit einem Transparent „gegen polizeiliche Willkür“ marschierten sie durch die Straßen. Als Rotenburgs leitender Polizeibeamter sich dem Tross entgegen stelle, umgingen sie ihn. Aus der Masse folgte ein Schlag, der Beamte ging zu Boden und wurde getreten, berichtet die Polizei.

„Hier marschiert der nationale Widerstand“ skandierten am Mittag 200 Rechtextreme in Itzehoe. Aus Neumünster vom „Club 88“ waren sie gekommen. „Sozial geht nur national“ brüllten sie am Bahnhof, randalierten in den Straßen. Die Polizei nahm 40 Personen fest. Im niedersächsischen Scheeßel und in Verden versuchten Rechtsextreme ebenfalls zu marschieren. Jedoch ohne Erfolg: In Verden protestierten Antifa-Gruppen, die als das Gerücht von einem Marsch aufkam ebenfalls aus Hannover aufbrachen; in Scheeßel war die Polizei präsent.

„Solche Aktionen der Rechtsextremen waren zu erwarten“, sagt der Rechtsextremismusexperte Christian Dornbusch. Den 1. Mai will die Szene als einen „ihrer Tage“ besetzen. Andreas Speit