: Wo Pü und Reh im Pfeffer liegen
Im Advent wird früh zu Abend gegessenKaum hat man bei Kaffee und Kuchen gesessenIst es schon wieder Zeit für das Aahmtbrot: Rotkraut, Kartoffelpüree und Reh tot.
Das tut dem Reh nicht weh, nicht mehr.Es fing zwei Blei aus dem GewehrDes Jägers, der es – danke sehr – erlegte.Der stand hinterm Busch und bewegte
Sich nicht und schoss. Fünf Rehe sprangenDavon. Eins nicht! – Gut abgehangenWird es knurrende Bäuche füllenMit seinem Fleiiiischsch den Hunger stillen.
„Hunger? – IHR wisst nicht, was Hunger ist!“Trembelt Omma dazwischen, wie üblich. – O Mist!Kann man nicht einmal in Ruhe essen?Nein, kann man nicht, das kannst du vergessen.
Still wird es erst später, nämlich wenn ZACK!Der Sargdeckel zugeht, Eiche mit Lack.Dem hinterher fliegen Sträuße mit Lilien.Das Leben indes, es tobt – in Familien.
Wiglaf Droste