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Russland verstärkt seine Truppenpräsenz im Südkaukasus

KONFLIKT Moskau stationiert rund 10.000 Soldaten in den von Georgien abtrünnigen Gebieten Abchasien und Südossetien. Regierung in Tiflis protestiert und fordert vom Westen Unterstützung

TIFLIS/MOSKAU dpa | Die Stationierung russischer Soldaten in den von Georgien abtrünnigen Gebieten Südossetien und Abchasien hat am Montag in Tiflis scharfen Protest erregt. In den von Moskau als unabhängig anerkannten Regionen sollten insgesamt bis zu 10.000 Soldaten sowie 1.000 gepanzerte Fahrzeuge im Einsatz sein, teilte ein Sprecher des georgischen Innenministeriums der Agentur Interfax in Tiflis mit.

Ende April hatte Moskau vertraglich geregelt, die Grenzen Abchasiens und Südossetiens zu Georgien zu bewachen, bis die Gebiete eigene Streitkräfte aufgebaut haben. Am Wochenende bestätigte Russland die Stationierung der Grenzsoldaten. Die Regierung Georgiens, die die Aufnahme in die Nato anstrebt, forderte vom Westen Unterstützung im Konflikt mit Russland.

Die Nato hält ab Mittwoch ein mehrwöchiges Manöver in der Kaukasusrepublik ab, das bereits vor dem Südkaukasuskrieg vom August 2008 angekündigt worden war. An der Trennlinie zwischen georgischem Kernland sowie Abchasien und Südossetien kommt es bis heute immer wieder zu Scharmützeln. Ende April trafen sich Vertreter aus Russland, Georgien und Südossetien erstmals seit dem Krieg vor neun Monaten zu offiziellen Gesprächen. Russland kündigte später an, in Abchasien und Südossetien jeweils 3.800 Soldaten zu stationieren.

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