Moskau spannt Türkei ein

Außenminister bietet an, PKK auf Terrorliste zu setzen, wenn Ankara tschetschenische Rebellen bekämpft

ANKARA afp ■ Russland will gemeinsam mit der Türkei stärker gegen tschetschenische und kurdische Rebellen vorgehen. Das Außenministerium in Moskau prüfe derzeit, die von der Türkei verbotene Kurdenpartei PKK auf seine Liste der Terrorgruppen zu setzen, sagte Russlands Verteidigungsminister Sergei Iwanow gestern nach einem Treffen mit seinem türkischen Kollegen Vecdi Gönül in Ankara. Im Gegenzug fordere Russland von Ankara aber weitere Anstrengungen im Kampf gegen Unterstützer tschetschenischer Rebellen.

Moskau warf der Türkei lange vor, tschetschenische Rebellen in ihrem Einflussgebiet zu tolerieren. Offiziell unterstützt Ankara den Anspruch Russlands auf territoriale Integrität, viele Muslime im Land heißen den tschetschenischen Unabhängigkeitskampf aber gut. Bei seinem Türkei-Besuch betonte Präsident Putin jedoch die gemeinsamen Interessen beider Länder im Kampf gegen Terrorismus.