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Archiv-Artikel

USA frischen ihre Truppen in Irak auf

Zusätzliche Elitesoldaten sollen bleiben, bis alle Einheiten ausgetauscht sind. Tote bei Explosion in Religionsschule. US-Zivilverwalter Bremer überlebte Anschlag

WASHINGTON/BAGDAD afp/rtr ■ Die USA wollen ihre Truppen in Irak vorübergehend um mehrere tausend Soldaten verstärken. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld habe der Entsendung einer zusätzlichen Brigade der 82. Luftlandedivision zugestimmt, hieß es aus dem Pentagon. Die zusätzlichen Elitesoldaten sollen für drei Monate in Irak bleiben, während sämtliche bisherigen Streitkräfte durch „frische Einheiten“ ersetzt werden.

Bei einer Bombenexplosion in Bagdad ist am Freitag eine Frau getötet worden. Acht Menschen wurden verletzt, als der ferngezündete Sprengsatz in einer Religionsschule des schiitischen Obersten Rats der Islamischen Revolution (Sciri) detonierte.

Wie jetzt bekannt wurde, überlebte US-Zivilverwalter Paul Bremer Anfang des Monats einen Mordanschlag. „Ja, es stimmt, aber glücklicherweise bin ich noch am Leben“, sagte er vor Journalisten. Der US-Sender NBC hatte berichtet, Bremers Konvoi sei am 6. Dezember auf der Rückfahrt vom Flughafen Bagdad auf einen Sprengsatz aufgefahren und mit Handfeuerwaffen beschossen worden. Es sei aber niemand verletzt worden. Am selben Tag hatte Pentagon-Chef Rumsfeld Bagdad besucht.

Der irakische Regierungsrat hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, dass Saddam Hussein im Irak von irakischen Richtern verurteilt werden muss. Das Verfahren müsse öffentlich sein und alles aufdecken, „was passiert ist“. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte sprach sich gegen die Todesstrafe für Hussein aus.

Nach einem Bericht des US-Senders ABC haben Agenten Husseins die neuen irakischen Sicherheitskräfte unterwandert. Danach wurde die Liste der Männer in einer Aktentasche Husseins gefunden, als er vorigen Samstag festgenommen wurde.