piwik no script img

Archiv-Artikel

Drei Einstiegshilfen für guten Country aus dem Norden

Mit Banjo, Bass, Gitarre und schepperndem Schlagzeug suchen Fink auf ihrem dritten Album nach Spuren, die Cash, Dylan, Guthrie und Co. hinterlassen haben, und mischen ihre Erinnerung daran mit Großstadtpoesie, die in Erdtönen von der Liebe und vom Leben erzählt. Sogar Kraftwerks „Autobahn“ covern sie auf „Mondscheiner“ und verraten, was sich hinter der Fassade des Düsseldorfer Minimalismus wirklich verbirgt: die Sehnsucht nach der weiten Welt, ein echter Roadsong eben.

Fink: „Mondscheiner“ (L‘Age D‘Or/1999)

Cow sind die beste Band dieser Szene“, meint der Augsburger Countrykenner und Cash-Biograf Franz Dobler ganz zurecht. Denn Thomas Wenzel, Peta Devlin, Ecki Heins und Thomas Butteweg haben mit „Feeding Time“ das Schmuckkästchen Hamburger Countrymusik geöffnet: lauter Perlen, Country- Romanzen in Moll, Musik zum Davonschweben. „For you I would wear my best country shirt, the best shirt in my whole collection“, singt Wenzel darauf, eine wunderbare Liebeserklärung der etwas anderen Art.

Cow: „Feeding Time“ (Trikont/2002)

Ganz großer Tipp: Unbedingt das neue Album „Let There Be Twang“ kaufen. The Twang aus Braunschweig sind einfach köstlich, denn sie spielen Klassiker der Popgeschichte als waschechte Country-Stücke. So was gab’s noch nie. Oder wussten Sie, wie gut man zu Billy Idol, A-Ha oder den White Stripes ausreiten kann? „Eine Mischung aus Freakshow, Ratespiel und Vortrag über die Möglichkeiten der Musiktransplantation in den Zeiten der Tonträgerabsatzkrise“, wusste wieder Kenner Franz Dobler in der SZ.

The Twang: „Let There Be Twang“(XXS Records/2004)