unterm strich:
Unter seiner Ägide, als Höhepunkt und Abschluss seines 1975 angetretenen Amts als Direktor der Nationalgalerie Berlin weihte er 1996 noch den Hamburger Bahnhof ein, das Berliner Museum für Gegenwartskunst mit der Sammlung Marx, bevor er 1997 in den Ruhestand trat. Nun ist Dieter Honisch am Dienstag im Alter von 72 Jahren in Berlin während seiner Vorbereitung einer großen Günther-Uecker-Retrospektive im Martin-Gropius-Bau im kommenden Frühjahr gestorben. 1977 hatte er den Verein der Freunde der (damals Neuen) Nationalgalerie wiederbelebt, mit dessen Hilfe es ihm gelang, einige spektakuläre Neuerwerbungen zu tätigen wie Barnett Newmans „Who’s Afraid of Red, Yellow and Blue IV“ oder Richard Serras „Berlin Block for Charlie Chaplin“. Seine Hauptakzente setzte er denn auch bei der amerikanischen Farbfeldmalerei und bei der europäischen Malerei der Sechzigerjahre wie Zero. Ebenfalls mit Hilfe des Vereins verhinderte er 1995 die Abwanderung der „Skatspieler“ von Otto Dix. In Ausstellungen von Yves Klein, Alberto Giacometti, Gerhard Richter oder Rebecca Horn profilierte er sein Haus.
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