Weiße Pracht legt den Verkehr lahm

1.500 Unfälle binnen 24 Stunden. Zwei Menschen starben. Autobahn von München nach Salzburg teilgesperrt. Heute droht weiter Glatteis. Schnee auch in Spanien

HAMBURG/FRANKFURT dpa/ap ■ Schnee und Glatteis haben den vorweihnachtlichen Verkehr in Deutschland teilweise zum Erliegen gebracht und binnen 24 Stunden mehr als 1.500 Unfälle verursacht. Allein in Baden-Würtemberg zählte die Polizei seit Montagabend rund 700 Unfälle mit 70 Verletzten; hunderte Male krachte es auch in Sachsen, Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Gestern ließen die Schneefälle vielerorts nach, doch warnten die Wetterdienste weiter vor glatten Straßen auch an Heiligabend. Regen, Schneematsch und Schnee sollen vor allem in der Mitte und im Norden Deutschlands für eine glatte Schicht auf dem Asphalt sorgen.

Bei der Unfallserie kamen in Hessen ein siebenjähriger Junge und ein neunzehnjähriger Mann ums Leben. In Triptis in Thüringen folgte die Polizei dem Hilferuf einer Familie und rette ein 17 Monate altes Kleinkind vor dem Kältetod im Auto.

Wegen Schnee- und Eisglätte kam es in Bayern auf der A 8 München–Salzburg am Montagabend zu kilometerlangen Staus in beiden Richtungen, wie die Verkehrsleitstelle berichtete. Die Autobahn musste in der Höhe von Irschenberg vorübergehend gesperrt werden, bis die Räumfahrzeuge durchkamen. Auch auf der A 72 von Hof in Richtung Thüringen gab es lange Staus. Insgesamt hätten sich zahlreiche kleineren Unfälle mit Blechschäden und leicht Verletzten ereignet.

Auch im europäischen Ausland kehrte der Winter ein. In Nordspanien behinderte Schnee gestern den Verkehr. Pässe mussten gesperrt werden oder waren nur mit Schneeketten befahrbar. Für Mallorca sagte der Wetterdienst Schneefälle im Gebirge voraus. In Italien soll die Weihnacht weiß werden – Autofahrer müssen besonders aufpassen.