Meisterschüler mit Ostkompetenz

Thomas Brussig ist eine Art schreibendes Wendegedächtnis der Nation. Die Werke des 1965 in Ostberlin geborenen Schriftstellers sind die wohl wichtigsten, zumindest aber populärsten literarischen Beiträge der Wendegeneration. „Mit Helden wie wir“ und besonders „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ hat er es lange vor dem telegenen Ostalgie-Boom geschafft, einen humoristischen Blick auf den DDR-Alltag zu werfen. Zusammen mit Jana Hensel („Zonenkinder“) zählt Brussig zu den bedeutendsten ostsozialisierten Autoren der jungen Gegenwartsliteratur. Zumal die Bücher beider stark autobiografisch geprägt sind.Brussig verbrachte seine Kindheit in seiner Heimatstadthälfte und begann nach dem Abitur eine Ausbildung zum Baufacharbeiter, die er 1984 abschloss, um gleich darauf seinen Wehrdienst zu leisten. Nach Jobs als Pförtner, Tellerwäscher, Reiseleiter, Fabrikarbeiter, Portier, Fremdenführer und Soziologiestudent brachte er es doch noch zu Ruhm und Geld.Trotz abgebrochener Ausbildung zum Dramaturgen erhielt er für „Sonnenallee“ unter anderem den Drehbuchpreis der Bundesregierung. 2005 kommt mit „NVA“ die zweite Zusammenarbeit mit Regisseur Leander Haussmann in die Kinos. Auch „Helden wie wir“ wurde überaus erfolgreich verfilmt und von Wolfgang Rindfleisch als Hörspiel inszeniert. Zurzeit ist Thomas Brussig mit seinem neuen Wenderoman „Wie es leuchtet“ auf Lesereise – durchs Land.    JF