: Hiroshima im Bahnhof
MÜNSTER taz ■ Mit Mahnwachen in den Bahnhöfen von Osnabrück, Münster-Hiltrup, Hamm und Waltrop haben Atomkraftgegner aus NRW und Niedersachsen gegen den Castor-Transport in die französische Wiederaufbereitungsanlage La Hague demonstriert. Der Atommülltransport hatte über zwei Stunden Verspätung, weil er bei Hamburg durch einen Unfall und bei Bremen durch Anti-Atom-Aktivisten aufgehalten worden war.
„Jeder der vier Castoren enthält das radioaktive Material von mehreren Hiroshima-Bomben“, warnt Matthias Eickhoff, Sprecher der Initiative Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA). Dennoch werde die hochgefährliche Ladung durch belebte Bahnhöfe kutschiert, ohne dass die Öffentlichkeit informiert wurde. Die rot-grüne Landesregierung behandele Atommülltransporte wie Staatsgeheimnisse, kritisiert Eickhoff. Der Atommüll müsse nach der Wiederaufbereitung zurückgenommen werden – und füllt dann das Zwischenlager Ahaus. WYP