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Archiv-Artikel

Bombenangriff in Mossul

22 Tote bei Explosion auf US-Stützpunkt in Nordirak. Neue Vorwürfe wegen Gefangenenmisshandlung

BERLIN dpa/ap ■ Bei einem Angriff auf einen US-Militärstützpunkt in der nordirakischen Stadt Mossul sind gestern mindestens 22 Menschen getötet und 51 verletzt worden. Das berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf das Pentagon in Washington. Bei dem Angriff sei die Kantine des Stützpunktes mehrfach mit Raketen und Werfergranaten beschossen worden. Nach Informationen des Nachrichtensenders al-Arabija bekannte sich die irakische Extremistengruppe Ansar al-Sunna (Anhänger der Sunniten) zu dem Angriff.

Indes sind in den USA neue Vorwürfe wegen Gefangenenmisshandlungen erhoben geworden. US-Soldaten sollen im Irak Häftlinge gewürgt, geschlagen und ihnen brennende Zigaretten ins Ohr gesteckt haben. Das geht laut New York Times aus geheimen Memoranden des FBI hervor, die der Regierung teils seit Juni bekannt sind. Nach weiteren Dokumenten sollen US-Soldaten auch Gefangene in Guantánamo auf Kuba gequält haben, indem sie sie bis zu 24 Stunden in extremen Positionen an den Boden ketteten, ihnen Essen verweigerten und zuließen, dass sie sich selbst beschmutzten.

Der britische Premier Tony Blair hat gestern überraschend Bagdad besucht. Dort lobte er die Mitglieder der Wahlkommission als „die Helden eines neuen Iraks“. Sie riskierten ihr Leben, um zu sichern, dass die Bevölkerung „eine Chance erhält, über ihr Schicksal zu entscheiden“. Kürzlich waren in Bagdad drei Mitglieder der Wahlkommission getötet worden. Blair traf sich später zum Gespräch mit Ministerpräsident Ajad Allawi.