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Archiv-Artikel

DAILY DOPE (384)

Die Wellen des Fuentes-Skandals branden zurück nach Spanien. Bislang wurden mit Ivan Basso, Michele Scarponi und Jörg Jaksche nur ausländische Doping-Kunden des Madrider Hämatologen Eufemiano Fuentes sportrechtlich zur Verantwortung gezogen. Jetzt erwischt es mit Alejandro Valverde auch den ersten Athleten aus dem Heimatland des Skandals. Die Disziplinarkammer des italienischen Sportverbandes Coni verhängte gegen den auf die Klassiker-Rennen spezialisierten Radprofi ein zweijähriges Betätigungsverbot.

Dieses Verbot ist territorial beschränkt. „Valverde darf an keinen Wettkämpfen in Italien teilnehmen. Er darf auch nicht von italienischen Organisationen angestellt werden“, erklärte der Sekretär der Coni-Disziplinarkammer, Marco Arpino. Das Verbot gilt laut Arpino „ab sofort“. Nur ein Berufungsverfahren vor dem Internationalen Sportgericht TAS in Lausanne könnte es aufheben. Eine Verhandlung dort kann für Valverde aber auch weitreichendere Folgen haben, wenn das im nationalem Rahmen verhängte Urteil weltweit rechtskräftig wird.

Das könnte durchaus geschehen, denn die Fakten sind nicht zu übersehen. Ein DNA-Abgleich, der von der römischen Staatsanwaltschaft veranlasst wurde, ergab, dass das Blutplasma im Beutel Nr. 18 von Valverde stammt. Dieser Beutel war im Mai 2006 von der Guardia Civil bei Eufemiano Fuentes sichergestellt worden. Valverde ist damit als Kunde des Dopingarztes identifiziert. Seine Verteidigung hat bislang nicht versucht, die Beweismittel zu widerlegen. Sie versucht lediglich, sie als irregulär zu erklären. Das TAS muss nun klären, ob das italienische Coni zu Recht über den spanischen Doper Valverde verhandelt hat. Wada-Präsident John Fahey jedenfalls hält laut AP das Urteil aus Rom „für ein weiteres Loch in der Mauer des Puerto-Skandals“. TOM MUSTROPH