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: Diese Woche im Kino

Alexander: Alhambra, Kino International, Kinocenter Spandau, Rollberg, Titania Palast; Birth: Filmkunst 66, Kino in der Kulturbrauerei

Alexander
USA/Großbritannien 2004, Regie: Oliver Stone, 160 Min.

Kein anderer Hollywoodregisseur wurde in den letzten zwei Jahrzehnten so mit Form und Inhalt seiner Filme identifiziert wie Oliver Stone. Nachdem er in „Platoon“ seine persönlichen Erfahrungen im Vietnamkrieg verarbeitet hatte, entsprangen auch „The Doors“ (1990), „JFK“ (1991) oder „Natural Born Killers“ (1994) direkt seiner Haltung und Biografie.

„Alexander“ nun beschreibt den Lebensweg Alexanders des Großen (Colin Farrell), wobei seine bombastisch inszenierten Eroberungsfeldzüge den meisten Raum im Film einnehmen. Die Oral History des Ptolemaeos (Anthony Hopkins) bereitet den Boden für ein Epos um Schlachten, um Alexanders Liebe zu seinem Mitstreiter Hephaestion (Jared Leto) und um den Umgang der Geschichtsschreibung mit Legenden.

Trotzdem ist das ambitionierte Werk verschenkt. Dem Film fehlt jegliche Dramaturgie. So besteht er fast zu gleichen Teilen aus losen Enden, kruden Klischees, Andeutungen, spektakulären Massenszenen und Holzhammer-Psychologie. Von Stones Haltung oder Handschrift ist hier nichts zu sehen.

Birth
USA 2004, Regie: Jonathan Glazer, 100 Min.

An einem Wintermorgen stirbt ein Mann beim Joggen in New York – und ein Kind wird geboren. Ihre Leben stehen in einem Zusammenhang, der sich Anna (Nicole Kidman) erst zehn Jahre später offenbart. In ihre Welt platzt ein Junge mit traurigem, ernstem Mondgesicht (Cameron Bright) und behauptet, er sei Annas verstorbener Mann Sean. Je mehr sie sich ihrer irrationalen Hoffnung hingibt, desto klarer wird es: „Birth“ ist ein Film über Selbstverleugnung und emotionale Sanktionen.