Madrid rückt Kriegsbeute raus

MADRID dpa ■ Nach 25-jährigem Streit gibt Spanien die im Bürgerkrieg geraubten Archive an die autonome Region Katalonien zurück. Dies kündigte Kulturministerin Carmen Calvo gestern in Madrid an. Die Archive waren im Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) von den Truppen des späteren Diktators Francisco Franco aus Katalonien abtransportiert worden. Die Unterlagen dienten Franco unter anderem dazu, Informationen über politische Organisationen zu bekommen und Regimegegner zu unterdrücken. Ein großer Teil der Unterlagen wurde später vernichtet. Der Rest wanderte ins Nationalarchiv in Salamanca. Katalonien fordert seit 1980 die Rückgabe der Archive. Es entspreche der Linie der UNO, dass Kriegsbeute zurückgegeben werde, sagte die sozialistische Ministerin Calvo. Dagegen erklärte der konservative Bürgermeister von Salamanca, Julián Lanzarote: „Kein Papier aus den Archiven wird diese Stadt verlassen.“