: Willkommen im Hinterhof
Wird Hamburgs Ausländerbehörde zum Welcome Center in der Wachsenden Stadt? SPD-Abgeordnete Özoguz durch Handelskammer-Präses Dreyer aufgeschreckt
Mit seiner Sorge, ein künftiges „Welcome Center“ für Neu-Hamburger werde womöglich an einem unattraktiven bis abschreckenden Ort eingerichtet, hat Handelskammer-Präses Karl-Joachim Dreyer die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Aydan Özoguz aufgeschreckt. In einer kleinen Anfrage begehrt sie vom Senat zu wissen, ob er tatsächlich plane, Zuwanderer aus dem Ausland und anderen Gegenden Deutschlands sowie Touristen in einer „muffigen Bürokratenamtsstube“ zu empfangen, und ob damit womöglich, wähnt die Migrationspolitikerin, die Ausländerbehörde gemeint sei.
Dreyer hatte sich in seiner Silvester-Rede bei der Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns für die „hervorragende Idee“ eines Welcome Centers nach dem Muster der kanadischen Stadt Toronto in die Bresche geworfen. Das Center, das die Weltoffenheit Hamburgs vor Augen führen soll, müsse einen angemessenen Platz im Herzen der Stadt erhalten, „zum Beispiel im Rahmen der Domplatzbebauung oder in der Mönckebergstraße“.
Der Präses äußerte jedoch die „begründete Sorge“, dass der Senat an der falschen Stelle sparen werde. „Eine muffelige Bürokratenamtsstube, die kostengünstig in irgendeinem Stockwerk eines Büroturms in 1b-Lage liegt“, hält Dreyer nicht für den Ort, an dem Zuwanderern und Touristen das Gefühl vermittelt werden kann, in Hamburg willkommen zu sein. Im Übrigen handele es sich um einen zentralen Punkt des Konzepts „Wachsende Stadt“. Zu diesem Senatsleitbild gehören neben „Welcome to Hamburg“ die Leitprojekte „Sprung über die Elbe“, „Sportstadt Hamburg“, „Metropole des Wissens“ und „Internationales Marketing“.
Özoguz will jetzt vom Senat wissen, ob er den Gedanken des Präses zur Unterbringung des zukünftigen Welcome Centers zustimme und wann er „konkrete Angaben zur Lage und Einrichtung des Welcome Centers“ machen könne. Überdies interessiert die Abgeordnete, welche Dienststelle Dreyer wohl mit dem Ausdruck „muffelige Bürokratenamtsstube“ gemeint haben könnte. Knö