: Böser Kanzler
Ironman Stadler und seine Kritik an der Sportlerwahl
LEIPZIG dpa/taz ■ Triathlet Normann Stadler hat mit seinen Aussagen über die Platzierung von Paralympics-Sieger Wojtek Czyz bei der Wahl zum Sportler des Jahres für Empörung gesorgt – nicht zuletzt bei Gerhard Schröder. „Ich habe Respekt vor jeder Spitzenleistung. Aber wer so redet wie Herr Stadler, hat diesen Respekt nicht verdient“, sagte der Bundeskanzler, der in Athen die Siegerehrung von Czyz vorgenommen hatte. Schröder sprach von einem „bösartigen Foul“.
Hawaii-Sieger Stadler, bei der Sportlerwahl Neunter, hatte in einem FAS-Interview geklagt: „Ich habe mir siebzehn Jahre den Hintern aufgerieben, und dann kommt wegen irgendeiner Story ein behinderter Sportler, der das seit zwei Jahren macht, da vorne rein, weil er in Athen den Bundeskanzler umarmt hat.“ Auf seiner Homepage relativierte Stadler seine Kritik: „Es ging mir nicht um Diskreditierung der Sportler oder behinderter Menschen.“
Frank-Thomas Hartleb vom Deutschen Behindertensport-Verband (DBS) meinte: „Das war eine total unbedachte Äußerung.“ Zugleich betonte er: „Unsere Sportart hat natürlich vom Besuch des Bundeskanzlers in Athen profitiert.“