: Anklage wegen Ku-Klux-Klan-Mordes
40 Jahre nach Dreifachmord im US-Staat Mississippi kommt Verdächtiger vor Gericht
WASHINGTON afp ■ Mehr als 40 Jahre nach dem rassistisch motivierten Mord an drei jungen Bürgerrechtlern im südlichen US-Staat Mississippi ist ein mutmaßlicher Täter verhaftet worden. Edgar Ray Killen, als „Der Priester“ bekanntes früheres Führungsmitglied des Ku-Klux-Klans, wurde in seinem Haus im Landkreis Neshoba festgenommen, berichteten mehrere US-Zeitungen am Freitag. Kurz zuvor hatte eine Jury den 80-Jährigen wegen Mordes am 21. Juni 1964 an dem 21-jährigen schwarzen Bürgerrechtler James Chaney und seinen weißen Freunden, dem 20-jährigen Andrew Goodman und dem 24-jährigen Michael Schwerner, angeklagt.
Die drei waren damals in Mississippi unterwegs, um die diskriminierte schwarze Bevölkerung über ihre Bürgerrechte aufzuklären. Sie verschwanden, als sie einen Brand in einer Kirche untersuchten. Ihre Leichen wurden sechs Wochen später mit Schusswunden und Prügelspuren gefunden. Es war einer der vielen Mordanschläge, die aus Opposition gegen das Ende der Rassentrennung in den Südstaaten verübt wurden. Der Mord wurde Ende der 80er durch den erfolgreichen Hollywoodfilm „Mississippi Burning“ weltweit erneut ins Gedächtnis gerufen.
Killen ist der erste Verdächtige in dem Fall, der wegen Mordes angeklagt ist. Zwar wurden 1967 sieben Personen verurteilt, allerdings nur wegen Verschwörung zur Begehung einer Straftat.