: Keine Tsunami-Gefahr an der Küste
Experten geben Entwarnung: Flachwasser schützt vor Monsterwellen, indem es ihnen die Energie raubt
Bewohnern der deutschen Nordseeküste droht nach Ansicht von Küstenschutzexperten keine Gefahr durch Riesenwellen wie in Asien. Die Menschen in Norddeutschland müssten zwar in den Wintermonaten mit heftigen Sturmfluten rechnen, sagte Stephan-Robert Heinrich vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) gestern in Norden, Ostfriesland. Tsunamis – die in den meisten Fällen nach schweren Seebeben entstehen – seien wegen der stabilen Erdkruste in dieser Region aber unwahrscheinlich.
Selbst wenn sich beispielsweise nach einem Vulkanausbruch auf Island oder durch Abrutschen ganzer Berghänge in Skandinavien im Atlantik eine Monsterwelle bilden sollte, biete gerade die Nordsee davor den besten Schutz, sagte Heinrich. Das Meer vor Niedersachsens Küste sei viel zu flach, als dass sich dort ein Tsunami aufbauen könnte. Großen Flutwellen würde bei Grundberührung sehr schnell die Energie und damit auch die Geschwindigkeit genommen.
Dank seines Sturmflut- und Hochwasserwarndienstes, in dessen Rahmen acht Küsten- und 49 Binnenpegel ständig überwacht werden, ist die Behörde eigenen Angaben zufolge in der Lage, etwa zwölf Stunden vor einer Sturmflut über diese zu informieren. Die Institution des Landes Niedersachsens mit Sitz in Norden ist nach der Verwaltungsreform seit Anfang des Jahres neben der Wasserwirtschaft auch für den Bereich Umweltschutz zuständig. dpa